Monheim Feuerwehren bauen Kooperation aus

Monheim · Eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung soll die kommunale Zusammenarbeit besiegeln. Der Kreis sieht das kritisch.

 Marco Haritz ist Disponent in der Einsatzzentrale der Feuer-und Rettungswache Langenfeld.

Marco Haritz ist Disponent in der Einsatzzentrale der Feuer-und Rettungswache Langenfeld.

Foto: Matzerath

Bis heute laufen alle Notrufe aus Monheim in der Einsatzzentrale der Langenfelder Feuerwache auf. Dort werden alle für den Einsatz wichtigen Daten erfasst und an die Monheimer Wache weitergeleitet. Diese Zusammenarbeit möchte die Stadt Monheim noch weiter ausbauen. Eine entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarung soll der Rat am 26. September beschließen. Künftig würden dann die Monheimer Einsatzkräfte direkt von der Langenfelder Wache aus alarmiert werden. "Selbst diese minimale Verzögerung bei der Datenübertragung gäbe es dann nicht mehr", sagt Thorsten Schlender, Leiter der Feuerwache. "Die Leute, die bisher in unserer Einsatzzentrale saßen, könnten dann mit ausrücken." Und wenn dafür die Langenfelder Einsatzzentrale künftig dauernd mit zwei Disponenten besetzt wäre, könnten gleichzeitig einlaufende Notrufe besser abgearbeitet werden. "Und wenn etwa jemand einen Patienten mit Herz-Kreislauf-Zusammenbruch meldet, kann der eine den Rettungswagen alarmieren, während der andere Anweisungen zur Reanimation gibt."

Das technische Problem: Die Gebäudesteuerung der Wache müsste mit der der Langenfelder Wache so verbunden sein, dass von dort der Alarm ausgelöst, Anzeigentafeln angesteuert und Lautsprecheransagen vorgenommen werden könnten.

Ein weiteres Problem: Der Kreis Mettmann könnte diese Vereinbarung nicht genehmigen. Er hat bereits Bedenken erhoben, er hält diese kommunale Zusammenarbeit für unzulässig - zumal diese den eigenen Plänen diametral entgegensteht. Bekanntermaßen hat der Kreistag im Mai 2016 den Bau einer zentralen Leitstelle in Mettmann beschlossen, auf die möglichst alle zehn Städte ihren Notruf aufschalten sollten. Während die Städte Haan und Velbert, die bisher eigene Leitstellen betrieben, jetzt ihre Aufschaltung vorbereiten, hält die hiesige Stadtverwaltung dies momentan nicht für "die beste Lösung". Sie verweist dabei auf die zu erwartende längere Umbruchsituation, denn die neue Leitstelle soll erst am 1. Januar 2021 in Betrieb genommen werden. Die jetzige genüge hinsichtlich ihrer räumlichen Gegebenheiten nicht den aktuellen Erfordernissen, wie Landrat Thomas Hendele selber einräumt. Außerdem müsse der Kreis für die beiden zusätzlichen Städte noch weiteres Personal anwerben. "Weil hinter jedem Notruf eine notleidende Person steht", wie es in der Vorlage zum heutigen Ausschuss heißt, sei die geplante Zusammenarbeit mit Langenfeld eine Lösung, die sich "sehr bewährt" habe. "Wir planen jetzt erst einmal für die nächsten fünf Jahre", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Wenn die Kreisleitstelle installiert sei, könne man immer noch entscheiden, ob man die neuen Strukturen beibehalte oder sich dem Kreis anschließe. Eine Verweigerung dieser Zusammenarbeit zum Betrieb einer gemeinsamen Leiststelle seitens des Kreises hält Zimmermann für "rechtswidrig", zur Not werde man sich dieses Recht erklagen. Genügend Zündstoff bergen ohnehin die Kosten für die neue Kreisleitstelle in Mettmann. Denn diese soll neben Übungseinrichtungen für die Freiwillige Feuerwehr - eine Übungshalle mit Übungsturm, Brandsimulationsanlage, Atemschutzstrecke - auch die Polizeileitstelle mit weiteren Einrichtungen aufnehmen. "Die Leitstelle wird immer größer und teurer", kritisiert Zimmermann. Die anderen Städte seien offenkundig bestrebt, so viele Aufgaben wie möglich aus der Kreisumlage zu finanzieren, in die die Stadt Monheim den größten Beitrag zahle.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort