Kreis Mettmann Firmen in der Region sind optimistisch

Kreis Mettmann · Die Industrie- und Handelskammer hat die Unternehmen im Kreis Mettmann befragt. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sehen die meisten Firmen sehr gelassen.

 Unternehmen wie Georg Fischer in Mettmann arbeiten als Zulieferer für die Autoindustrie.

Unternehmen wie Georg Fischer in Mettmann arbeiten als Zulieferer für die Autoindustrie.

Foto: GF

Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag selbst im Dezember nur bei 2,6 Millionen. Dabei ist es gerade mal zwölf Jahre her, dass Deutschland fünf Millionen Arbeitslose hatte. Experten sprechen schon vom neuen Wirtschaftswunder in Deutschland. Im Kreis Mettmann gibt es von Seiten der Unternehmen offenbar keinen Grund zur Klage. Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich seit dem vergangenen Herbst sogar weiter verbessert.

"Die Betriebe im Kreis gehen zuversichtlich in das Jahr 2017", sagt Gerd Helmut Diestler, Volkswirt der IHK Düsseldorf. Gemeinsam mit Ulrich Hardt stellte er gestern das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunktur-Umfrage in Velbert vor. Beteiligt an der Umfrage haben sich 210 Betriebe mit insgesamt 19.000 Beschäftigten.

Trump-Effekt? In Industrie, im Großhandel und bei den Dienstleistern überwiegen die optimistischen Stimmen. Bauwirtschaft und Einzelhandel gehen davon aus, dass sich an ihrer derzeit guten Geschäftslage nichts ändern wird. Berücksichtigt hat die IHK in ihrer Umfrage auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Allerdings war die Umfrage vor der Amtseinführung abgeschlossen. Trotzdem äußerten einige Unternehmen Irritationen wegen zunehmender protektionistischer Tendenzen. Allerdings waren auch die im Export tätigen Unternehmen zuversichtlich, ihren Auslandsabsatz weiter steigern zu können.

Risiken? Als Konjunkturrisiko wird von etwa 40 Prozent der Betriebe die Entwicklung der Inlandsnachfrage genannt. Dieser Wert ist allerdings merklich geringer als in den Umfragen der Industrie- und Handelskammer zuvor. 11 Prozent aller Betriebe sehen aktuell keine besonderen Konjunkturrisiken. Unter den Handels- und Dienstleistungsbetrieben sind es sogar 15 Prozent, bei den Industriebetrieben des Verarbeitenden Gewerbes allerdings nur drei Prozent.

Investitionen: Insgesamt planen über 90 Prozent aller Betriebe, im Jahr 2017 im Kreis Mettmann zu investieren, knapp ein Viertel von ihnen mehr als im vergangenen Jahr und unter einem Sechstel weniger als bislang. Die Einzelhändler haben allerdings ihre noch im Herbst 2016 geäußerten Expansionspläne revidiert. Nun überwiegen unter ihnen die Betriebe, die weniger als bislang zu investieren beabsichtigen, so Diestler.

Beschäftigung: In den Städten des Kreises Mettmann ist die Zahl der Beschäftigten weiter gestiegen. Angesichts der positiven Geschäftserwartungen hat die Wirtschaft im Kreis ihre Personalpläne für das Jahr 2017 nochmals leicht aufgestockt. 13 Prozent der Betriebe haben Pläne, zusätzliches Personal einzustellen. 28 Prozent aller Betriebe spüren derzeit keine Schwierigkeiten bei der Besetzung von Fachkräftestellen, bei fast 31 Prozent hingegen bleiben entsprechende Stellen zwei oder mehr Monate nicht besetzt. Im Baugewerbe suchen jetzt sogar 88 Prozent aller Betriebe zusätzliches Personal. Fast die Hälfte benötigen zwei Monate oder länger, um vakante Stellen zu besetzen, so die IHK.

Kapazität: Die Produktionskapazitäten sind mit 79,6 Prozent etwas besser ausgelastet als noch im letzten Herbst. Maschinen und Anlagen werden damit in etwa wieder so stark genutzt wie im langjährigen Durchschnitt. Allerdings ist nur die Bauwirtschaft - und das in der Wintersaison - zu mehr als 80 Prozent ausgelastet.

(RP)
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