Langenfeld Flüchtlinge: Prell schickt gepfefferten Brief

Langenfeld · Wie tags zuvor Landrat Thomas Hendele hat gestern auch Langenfelds Erste Beigeordnete Marion Prell einen gepfefferten Brief an die Bezirksregierung Arnsberg geschickt. Grund: Dortige Behördenmitarbeiter haben in den vergangenen Wochen mehrfach Flüchtlinge ohne jede Vorankündigung in den Kreis Mettmann geschickt. Dadurch belaste und überfordere die als Amtshilfe fürs Land gedachte Erstaufnahme von Flüchtlingen alle Beteiligten, klagt Prell.

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Foto: dpa, rwe lof

In ihrem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, wirft Prell der Arnsberger Regierungspräsidentin Diana Ewert vor, die zu freiwilliger Hilfe aufgeforderten Kommunen wie "Fußabtreter des Landes" zu behandeln.

Vor einem Monat hatte Prell nach eigenen Angaben auf urlaubsbedingte Personalengpässe während der Herbstferien hingewiesen und zudem am Mittwoch angeboten, noch am gleichen Nachmittag in den Langenfelder Notunterkünften 130 neue Flüchtlinge aufzunehmen. Dieses Angebot habe die Bezirksregierung nicht angenommen, dafür am Donnerstagnachmittag für "nachts" zu einem unbestimmten Zeitpunkt Flüchtlinge angekündigt. So habe Prell ein Team für die späten Abendstunden organisiert, doch bereits am frühen Abend seien in drei Bussen mehr als 100 Flüchtlinge gebracht worden. "Wir haben dann in Windeseile Mitarbeiter der Stadt und der Hilfsorganisation zusammengerufen, aus Supermärkten, Sportstudios, vom Kochen mit und für ihre Kinder." Prell kritisiert die Regierungspräsidentin und fordert, dass die Ankunft mit genauer Personenzahl drei Tage im voraus, mindestens aber 24 Stunden vorher verbindlich mitgeteilt werden müsse. Und Busfahrer müssten komplette Namenslisten dabei haben. Drohend schreibt sie: "Entweder es werden die Verfahren geändert, oder wir sehen uns gezwungen, die Erstaufnahmeeinrichtung aufzukündigen."

(mei)
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