Monheim/Düsseldorf Frei laufende Hunde stören Wildtiere

Monheim/Düsseldorf · In der Urdenbacher Kämpe verstößt nach Zählungen der Biologischen Station jeder Zweite gegen die Anleinpflicht.

 Regelmäßig sind im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe Hundebesitzer mit ihren nicht angeleinten Tieren unterwegs. Das könnte ein Bußgeld nach sich ziehen.

Regelmäßig sind im Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe Hundebesitzer mit ihren nicht angeleinten Tieren unterwegs. Das könnte ein Bußgeld nach sich ziehen.

Foto: Günter von Ameln

Im Naturschutzgebiet der Urdenbacher Kämpe laufen immer wieder Hunde frei herum - trotz Leinenpflicht. Das ärgert viele Spaziergänger, Jogger und Radfahrer, besonders aber Naturschützer. Bei Zählungen im vergangenen Jahr stellte die Biologische Station Haus Bürgel nach eigenen Angaben fest, dass etwa 50 Prozent der Hundebesitzer ihre Tiere im Naturschutzgebiet nicht angeleint hatten. Und auch gestern Nachmittag waren wieder etliche auf diese Weise im Naturschutzgebiet unterwegs.

"Viele wissen einfach nicht, was sie anrichten, wenn sie den Hund laufen lassen", sagt Ralf Badtke von der Biologischen Station. "Da geht es nicht nur um Hasen und anderes Niederwild, das zum Teil gejagt wird, sondern auch um Wildvögel, die aufgeschreckt werden." Gerade im Winter bräuchten die Vögel ihre Energiereserven, um zu überleben und nicht um mehrfach aufzufliegen. Ohne sie sei schon das ein oder andere Tier verendet.

"Eigentlich müsste mit ein bisschen Nachdenken doch jedem klar sein, dass Hunde in einem Naturschutzgebiet an die Leine gehören", meint Monheims Rathaussprecher Thomas Spekowius. Die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdiensts stellten bei Kontrollen in der Urdenbacher Kämpe und der Baumberger Aue jedoch immer wieder Verstöße fest. "In der Regel reichen der erhobene Zeigefinger und klare Worte. Doch ist jemand uneinsichtig oder fällt sogar zum wiederholten Male auf, dann verhängt der Ordnungsdienst auch mal ein Verwarngeld." Wer seinen Hund von der Leine lassen möchte, habe auf Monheimer Stadtgebiet an vier Stellen Gelegenheit: in Baumberg-Ost am Neuverser Hof, an der Alfred-Nobel-Straße, am Kielsgraben sowie beim Bootshaus an der Kapellenstraße. Die Biologische Station hat Badtke zufolge inzwischen mehrere Schritte zum Schutz des Gebietes unternommen. So wurden Infotafeln aufgestellt, Trampelpfade geschlossen und Weidetore erreichtet, um das Problem zu beheben. Frei laufende Hunde stören nicht nur wild lebende und brütende Tiere, sondern verschmutzen auch mit ihrem Kot landwirtschaftliche Flächen - und somit etwa die Heuernte.

Wie in Monheim ist bei dieser städteübergreifenden Idylle in Rheinnähe auch der Düsseldorfer Ordnungs- und Servicedienst zu regelmäßigen Kontrollen und entsprechenden Verfahren gegen Hundehalter angehalten, die der Anleinpflicht nicht folgen. Hierüber wurden jetzt die Ortsteilpolitiker der für den Düsseldorfer Süden zuständigen Bezirksvertretung 10 informiert. Auf eine CDU-Anfrage hin berichtete die Verwaltung, was sie gegen Verstöße unternehme. Wer seinen Hund dort nicht anleint, habe mit einem Bußgeld ab 50 Euro zu rechnen, lautete die Antwort. Auch die Jagdpächter seien regelmäßig vor Ort, und versuchten, Hundehalter zu sensibilisieren.

Trotz Hinweisschildern und persönlichen Gesprächen ignorieren die Hundebesitzer jedoch vielfach die Naturschutzgebote. "Es gibt schon einige Halter, die sehr pampig antworten und keine Einsicht zeigen, obwohl sie sich des Verbotes durchaus bewusst sind", sagt Badtke. Die Biologische Station wolle versuchen, noch mehr aufzuklären. Badtke bedauerte, dass es viel zu wenige Freilaufflächen für Hunde an anderer Stelle gebe. Die Menge frei laufender Hunde und die Regelmäßigkeit, mit der wild lebende Tiere gestört werden, sind Badtke zufolge das Problem.

(RP)
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