Monheim Friedhofsgebühren sinken drastisch

Monheim · Die Monheimer profitieren erheblich von der Privatisierung der Pflegearbeiten. Die Bestattungskosten halbieren sich zum Teil.

 Grablicht auf dem Waldfriedhof: Eine Sargbeisetzung in einem Wahlgrab mit 25-jähriger Nutzungsdauer kostet bald 2.270 statt bisher 2.758 Euro.

Grablicht auf dem Waldfriedhof: Eine Sargbeisetzung in einem Wahlgrab mit 25-jähriger Nutzungsdauer kostet bald 2.270 statt bisher 2.758 Euro.

Foto: Matzerath

Mussten Angehörige in Monheim bisher für die Beisetzung ihr Lieben recht tief in die Tasche greifen, fallen die Kosten für eine Beerdigung demnächst wohl deutlich geringer aus. Die Politiker diskutieren heute im Stadtplanungsausschuss über eine neue Gebührensatzung und -kalkulation. Demnach soll künftig eine Sargbeisetzung in einem Wahlgrab mit 25-jähriger Nutzungsdauer 2.270 statt bislang 2.758 Euro kosten. Die Beisetzung einer Urne im Kolumbarium mit 20-jähriger Nutzungsdauer kostet künftig 1.315 statt bisher 1.666 Euro.

Waren bis Ende Oktober zwei Mitarbeiter des Betriebshofes für den städtischen Friedhof in Baumberg und den Waldfriedhof zuständig, ist seit November erstmals eine private Monheimer Firma auf den Friedhöfen tätig, berichtet Andreas Apsel Fachbereichsleiter Bauwesen. Ein fester Mitarbeiter ist dafür eingeplant; je nach anfallendem Aufwand können ihm zeitweise zwei weitere Kollegen zur Seite gestellt werden.

Die Verwaltung hatte zuvor sämtliche Pflege- und Bestattungsarbeiten ausgeschrieben. Im Rahmen dieser Ausschreibung seien viele Teilleistungen abgefragt worden und es wurde möglich, einzelne Gebühren genauer zu kalkulieren. Dies habe zu einer deutlichen Senkung der Kosten insgesamt geführt.

Bei einzelnen Positionen sparen die Hinterbliebenen mehr als 50 Prozent, listet Manfred Hein (Bauverwaltung) in seiner Kalkulation auf. Nimmt man allein die Bestattungsgebühr für das Kolumbarium, wofür bisher 113 Euro anfielen, sind es 2017 nur noch 50 Euro. Auch die Gebühren für eine Beisetzung in einem Reihengrab werden mit 320 Euro (bisher 608 Euro) um rund 47 Prozent preiswerter. Bei den Erwerbsgebühren wird es für die Hinterbliebenen im Einzelnen ebenfalls preiswerter. Die Differenz beträgt bei einem Reihengrab rund 27 Prozent, statt 1188 sind es jetzt 865 Euro. Für ein Tiefgrab werden rund 13 Prozent weniger fällig: nämlich 1780 statt bisher 2021 Euro. CDU-Fraktionschef Markus Gronauer freut sich über die Preissenkung. "Ein privater Anbieter rechnet exakt nur die Kosten ab, die anfallen." Der Betriebshof hingegen hätte zwei Mitarbeiter für die Friedhofspflege abgestellt. "Das es aber soviel ausmacht, haben wir nicht gedacht."

Zusätzliche werden zwei neue Regelungen aufgenommen, teilt die Verwaltung mit. So gibt es eine zusätzliche Position für die Beisetzung von Urnen in Wahl- oder Tiefgräber. Die flächensparende Bestattungsform war bisher mit der Vergabe neuer Nutzungsrechte an Wahlgräbern gleichgestellt.

Außerdem soll es für betagte Angehörige die Möglichkeit geben, Gräber vor Ablauf der Nutzungsdauer zurückzugeben. So hätten sich in den Vorjahren immer wieder Hinterbliebene bei der Verwaltung nach einer solchen Möglichkeit erkundigt, weil sie einerseits körperlich nicht mehr in der Lage gewesen seien, sich um die Pflege zu kümmern, und auch weil sie es sich nicht leisten könnten, einen Gärtner zu beauftragen. Diese Grabstellen, so Manfred Hein, würden jetzt eingeebnet. Dort werde Gras eingesät, um den Aufwand bis zum Ablauf der Ruhefristen gering zu halten.

(pc)
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