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Weihnachtswissen (6) Gans als Glücks-Verheißung

Langenfeld · Rituale und Bräuche sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Doch woher kommen Apfel, Nuss und Mandelkern? Experte Manfred Becker-Huberti erklärt, was es damit auf sich hat.

Rituale und Bräuche sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Doch woher kommen Apfel, Nuss und Mandelkern? Experte Manfred Becker-Huberti erklärt, was es damit auf sich hat.

Während evangelische Christen schon bald nach der Reformation Weihnachten auch zu Hause zu feiern begannen, kamen die Katholiken vielfach erst im 19. Jahrhundert zur Familienweihnacht, die mit viel Brauchtum verbunden war. Gut gegessen wurde zu Weihnachten aber schon immer - falls man etwas zu essen hatte. Nach altem Brauch wurde auf Nikolaus die Sau geschlachtet, deren abgehangenes Fleisch Weihnachten auf den Tisch kam. Schweinebraten mit Klößen und Kraut war das traditionelle Weihnachtsgericht.

Dort, wo man kein Schweinefleisch hatte, griff man auf Karpfen zurück. Seiner vielen Schuppen und seiner Fruchtbarkeit wegen galt der Karpfen als eine Speise, die Reichtum versprach. Eine Karpfenschuppe im Geldbeutel, symbolisch für ein Geldstück stehend, sollte möglichst viele andere anlocken. Die Weihnachtsgans als weihnachtliche Mahl geht auf die englische Königin Elisabeth I. (1533-1603) zurück. 1588, als die Spanische Armada England mit 130 Schiffen angreifen wollte, saß sie bei Tisch und verspeiste eine gebratene Gans. Bei diesem Essen erreichte sie die Nachricht, dass die Armada in einem Sturm untergegangen sei.

Die Gans auf dem Tisch wurde so zu einer Verheißung des Glücks. Wer es sich leisten konnte, wollte von nun an auch durch eine Weihnachtsgans auf dem Tisch am Glück teilhaben. Wem diese Herleitung zu weit gegriffen scheint, sei daran erinnert, dass die Bauern auf Martin ihre Pacht mit Gänsen zahlten, die sich in freier Natur zumindest bis Weihnachten bester Gesundheit erfreuten und von der Martins- zur Weihnachtsgans befördert wurden. In Amerika übernahm der Truthahn die Rolle der Weihnachtsgans, und der Truthahns wurde in Europa wiederum durch den Puter ersetzt. Was auch immer Weihnachten auf den Tisch kommt, der leibliche soll den geistlichen Genuss widerspiegeln.

(RP)
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