Langenfeld/Monheim Gemeinden suchen Kandidaten fürs Presbyter-Amt

Langenfeld/Monheim · Im Februar wählen evangelische Gemeinden ihre Vertretungen. Diese verantworten Personal, Finanzen und Politik.

 Till Karsten Hesse und Kurt Holz (v. l.) bereiten die Presbyteriums-Wahl in Monheim vor.

Till Karsten Hesse und Kurt Holz (v. l.) bereiten die Presbyteriums-Wahl in Monheim vor.

Foto: RALPH MATZERATH

Bis zum 24. September können Kandidaten für die Presbyteriumswahl am 14. Februar 2016 in Langenfeld und Monheim vorgeschlagen werden. "Es ist eine Chance, alle vier Jahre die Gemeindeleitung zu wählen", meint Till-Karsten Hesse, Pfarrer für den Bezirk Monheim Süd und Stellvertreter des Monheimer Presbyteriumsvorsitzenden Kurt Holz.

Die Bedeutung des Amtes in der evangelischen Kirche fasst Pfarrer Andreas Pasquay aus Langenfeld mit drei Begriffen zusammen: Verantwortung, Gestaltung und Visionen. "Die Presbyter verantworten das evangelische Leben in der Gemeinde in allen Bereichen; das umfasst Finanzen, Gebäude, Personal, Gottesdienst und politische Ausrichtung der Gemeinde, zum Beispiel bei aktuellen Themen wie Flüchtlingsfragen oder Pegida", erklärt Pasquay. "Gestaltung bedeutet: Ein Presbyter kümmert sich darum, dass die Ziele des Presbyteriums im Alltag der Gemeinde umgesetzt werden. Mit Visionen meine ich, dass der Presbyter Zukunftsvisionen der Kirchengemeinde vor Ort erarbeitet." Von einem "Geben und Nehmen" spricht Pasquays Monheimer Amtskollege Hesse: "Presbyter sollen gestalten und leiten, aber sie werden auch von der Gemeinde getragen."

Zu den Herausforderungen der nächsten zehn bis 15 Jahre und damit des nächsten Presbyteriums zählt Holz die Frage, wie die Monheimer Gemeinde mit dem jährlichen Mitgliederschwund von einem bis 1,5 Prozent umgehen soll. Der Rückgang beruhe nicht allein auf Austritten, sondern etwa auch auf dem demographischen Wandel. "Es ist einfach, über die Kirche die Nase zu rümpfen und alles besser zu wissen", meint Pasquay. "Und noch einfacher scheint es, der Kirche ganz den Rücken zu kehren. Viele denken so - ich denke anders." Anstelle des üblichen Newsletters schrieb er daher einen Aufruf an seine Gemeinde: "Wir brauchen Menschen mit dem Herz auf dem rechten Fleck, die mit Lust und Freude ihre Kompetenz einbringen in Alltag und die Sonntage unserer Gemeinde." Die Resonanz sei sehr positiv. Während Monheim seine 17 zu besetzenden Presbyterstellen weiter getrennt nach den vier Bezirken aussucht, wählt Langenfeld sein Presbyterium erstmals als Gesamtgemeinde. Das Langenfelder Gremium zählt 28 Mitglieder, darunter die fünf Pfarrer und drei von der Gemeinde angestellte Presbyter, die dem Gremium kraft ihres Amtes angehören; 20 ehrenamtliche Stellen sind durch Wahl zu besetzen.

Wichtig ist für Presbyter die Präsenz in den Gottesdiensten sowie die Teilnahme an Sitzungen. In Langenfeld tritt das Presbyterium alle eineinhalb Monate zusammen. Darüber hinaus übernehmen die Presbyter jeweils Verantwortung für einen Ausschuss. Für Monheim rechnet Holz mit jährlich etwa 25 Sitzungen für alle, die sich in einem oder besser in zwei Ausschüssen engagieren.

(dgn)
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