Langenfeld Gold-Heide lobt Sport-Stadt Langenfeld

Langenfeld · Aus Anlass ihres Sportler-des-Jahres-Goldjubiläums haben sich SGL-Präsident Helmut Hermanns und Olympia-Siegerin Heide Ecker-Rosendahl jetzt in Langenfeld getroffen.

 Heide Ecker-Rosendahl zeigte sich vom Bewegungszentrum in Langfort beeindruckt. Hinter ihr: Gatte John Ecker (l.) und SGL-Präsident Helmut Hermanns.

Heide Ecker-Rosendahl zeigte sich vom Bewegungszentrum in Langfort beeindruckt. Hinter ihr: Gatte John Ecker (l.) und SGL-Präsident Helmut Hermanns.

Foto: rm-

Der zweifache Olympiasieg von München machte sie zur "Gold-Heide". Aber nicht nur wegen ihres Triumphs im Weitsprung und in der 4 x 100-Meter-Staffel sowie wegen der Silbermedaille im Fünfkampf wurde Heide Rosendahl gefeiert - für viele war die sympathische Sportlerin überdies das "Gesicht der Olympischen Spiele 1972". Jetzt besuchte Heide (inzwischen) Ecker-Rosendahl die Sportgemeinschaft Langenfeld. Offizieller Anlass: ein Goldjubiläum anderer Art. Zusammen mit SGL-Präsident Helmut Hermanns wurde sie 1966, sechs Jahre vor München, als "Sportler des Jahres im Kreis Bergisch Land" ausgezeichnet.

Rosendahl, damals für TUS 04 Leverkusen am Start, war seinerzeit Vize-Europameisterin im Mehrkampf, Hermanns Niederrhein-Meister im Fünfkampf. Er lief (auf Aschenbahnen) die 100 Meter unter 11 und die 400 Meter unter 50 Sekunden.

Mehr zufällig trafen Gold-Heide und ihr Ehemann John Ecker im Bodenfachmarkt Hermanns an der Hans-Böckler-Straße in Berghausen auf den Senior-Chef. Beide erinnerten sich an die gemeinsame sportliche Vergangenheit. Rosendahls spontane Idee - "das Jubiläum muss gefeiert werden" - mündete jetzt in den Besuch der Eheleute im Bewegungszentrum der SGL an der Langforter Straße. Bei einem Rundgang zeigten sich die Gäste aus Leverkusen von der wirtschaftlichen und sportlichen Leistungsfähigkeit des mit fast 8600 Mitgliedern größten Vereins in der Region beeindruckt. Heide Ecker-Rosendahl, selbst Diplom-Sportlehrerin, Unternehmerin und Betreiberin von Sportstudios, war überrascht, "wie groß der Verein ist" und lobte dessen Geschäftsmodell, Ehrenamt und professionelle Sportdienstleistung zu verbinden.

Vize-Bürgermeister Dieter Braschoss outete sich beim geselligen Beisammensein als Heide-Rosendahl-Fan und stellte Langenfeld als Sportstadt vor. Im Gespräch zeigte sich, dass die Ecker-Rosendahls Langenfeld als Einkaufsstadt schätzen - "nicht nur, wenn es um Teppiche geht".

Die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen-Leichtathletik-Verbandes kommentierte die aktuelle Diskussion um früheres Doping und Korruption im Spitzensport. "Das macht uns Sportler betroffen und traurig. Der IAF-Skandal ist schlimmer als die Geschehnisse bei der FIFA", sagte die 69-Jährige, die im Bayer-Sportvorstand für Leichtathletik zuständig ist. Sie befürchtet Konsequenzen, wie den Absprung von Sponsoren; speziell die Jugendförderung könne darunter leiden. Die Frage, ob die alten Weltrekordlisten nicht gelöscht werden sollten, sieht die Sportlerin pragmatisch: "Die alten Rekorde sind heute kein Thema mehr. Bei Leichtathletik- Veranstaltungen werden alte Rekorde weder erwähnt noch als Vergleich herangezogen".

Heide Ecker-Rosendahl treibt bis heute selbst Sport. Sie trainiert regelmäßig im Fitness-Studio, fährt im Winter Ski. Im Sommer spielt sie Golf, zudem ist sie gern mit dem Fahrrad unterwegs. "Die neue Balkantrasse fahre ich manchmal bis nach Wuppertal", lobt sie die in der Region entstandenen Radwege auf alten Bahntrassen.

(mmo)
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