Monheim Gratis-Kitaplätze schon ab Januar

Monheim · Anders als ursprünglich geplant befreit die Stadt Monheim bereits 2014 die Eltern von den Kindergarten-Beiträgen.

 Für das Mittagessen in Monheimer Kindergärten wie der Kita Max und Moritz wird künftig ein einheitlicher Monatsbeitrag von 30 Euro fällig.

Für das Mittagessen in Monheimer Kindergärten wie der Kita Max und Moritz wird künftig ein einheitlicher Monatsbeitrag von 30 Euro fällig.

Foto: MATZERATH

Die Stadt Monheim hat ihren Anspruch, "Hauptstadt des Kindes zu sein, weiter gefestigt. Sie wird die Beiträge für Kinder, die in der Tagespflege, in Kindertagesstätten oder im Offenen Ganztag betreut werden, schon zum Jahresende abschaffen. Ab Januar zahlen Eltern keine Beiträge mehr für die Betreuung. Kosten für die Stadt: 800 000 Euro zusätzliche Förderung für diesen Bereich.

Der Jugendhilfe-Ausschuss hat dieses Projekt im Rahmen der Hausberatungen beschlossen. Jetzt muss die Beschlussvorlage noch zwei weitere Ausschüsse sowie im Dezember den Rat der Stadt passieren.

Seit 2009 verfolgt die Stadt das Ziel, allen Kindern optimale Zukunftschancen zu bieten — unabhängig von ihrer Herkunft. Um dies noch schneller zu erreichen, wird die Beitragsfreiheit — trotz der zusätzlichen Belastung der Stadt Monheim durch die zu erwartende Soli-Zahlung — schon ein Jahr früher und umfassender umgesetzt. Ursprünglich war die Beitragsbefreiung erst ab August 2015 für Kinder ab zwei und bis sechs Jahren vorgesehen. Jetzt wird der Nachwuchs von Geburt an bis zu einem Alter von zehn Jahren gefördert. Dafür gab es im Jugendhilfeausschuss grünes Licht.

"Das entlastet alle Frauen", kommentierte Jana Lang von der Peto. Peter Rischard (Evangelische Jugendarbeit) goss einen Wermutstropfen in die Freude. "Schulen, die mit einem Trägerverein die verlässliche Grundschule von 8 bis 13 Uhr anbieten, werden dadurch benachteiligt", sagt Richard. Schon jetzt würden Eltern ihre Kinder abmelden, weil dieses Angebot noch kostenpflichtig sei.

"Wir können nicht gleichzeitig auch die verlässliche Grundschule freistellen", hielt Bürgermeister und Verwaltungs-Chef Daniel Zimmermann dagegen. Der Ganztag verfolge einen höheren Bildungsanspruch als die verlässliche Grundschule. Er legt vor allem Wert darauf, dass der Besuch der Offenen Ganztags-Schule verbindlich ist. "Ich habe Verständnis dafür, dass Eltern ihre Kinder am Nachmittag zuhause haben wollen", sagte er. Aber diese Eltern dürften keinen Platz für Kinder blockieren, die ihn benötigten. Allerdings werde die Verwaltung über eine Übergangslösung nachdenken, versprach er.

Darüber hinaus diskutierte der Ausschuss über die Aufnahmekriterien für Kinder. "Viele wollen sofort 45 Stunden buchen", sagte Marita Dykmanns (Awo-Kita). Bereichsleiterin Annette Berg, die die Beschlussvorlage gemeinsam mit ihrem Kollegen Peter Heymanns ausgearbeitet hat, betonte, dass es diese Möglichkeit bereits gebe. "Eltern müssen Arbeitsbescheinigungen vorlegen", sagt sie. Danach werde entschieden, ob 45, 35 oder die gesetzlich garantierten 25 Wochenstunden vergeben werden. Sie kündigte die Einrichtung eines Online-Portals an, in dem Eltern sich in eine "Kindergartenwunschliste" eintragen können.

Neben der Freistellung von den Kitabeiträgen hat der Ausschuss einen einheitlichen Beitrag zum Mittagessen beschlossen. Künftig sollen alle Eltern 30 Euro im Monat für ein gesundes und warmes Mittagessen in Kita oder Ogata zahlen. 25 Euro pro Kind will die Stadt beisteuern. Damit soll die Qualität des Essens sichergestellt werden, so Berg. Das wäre ein Mehraufwand für die Stadt von jährlich 215 000 Euro. Im Gegenzug spare diese aufwendige Gebührenbescheide und damit Personal.

(RP)
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