Langenfeld/Monheim Grundschüler helfen bei Blitzmarathon
Langenfeld/Monheim · Kinder der Grundschule Richrath-Mitte und der Baumberger Armin-Maiwald-Schule verteilten Bilder an Autofahrer.
Niklas wird etwas ungeduldig. "Wir wollten unsere Zettel doch an die Autofahrer verteilen", sagt der Achtjährige mit fragendem Blick zu seiner Klassenlehrerin Cornelia Stammnitz. Doch beim bundesweiten Blitzmarathon halten sich während der Messung am Langenfelder Zehntenweg bislang alle Fahrzeuge an Tempo 30. Also zeigen die am Bürgersteig aufgereihten 19 Kinder aus der 3d der Grundschule Richrath-Mitte den Fahrern ihre Zettel, auf die sie freundlich dreinblickende Smiley-Gesichter gemalt hatten. Doch dann erfasst Hauptkommissar Diethelm Kuger mit dem Messgerät einen grünen Kleinwagen, der sich mit Tempo 40 nähert. Sein Kollege Thomas Büscher stoppt die junge Frau und ermahnt sie, Eva (8) übergibt ihr einen Zettel mit böse gezeichnetem Gesicht. "Ich finde das nicht gut, wenn Autos zu schnell fahren. Auf dem Schulweg erlebe ich das oft und sogar in der Spielstraße, in der wir wohnen."
Die genannte junge Frau, die im Krankenhaus ihre Schwester auf der Neugeborenenstation besuchen möchte und ihr Fehlverhalten bedauert, bleibt während der einstündigen Begleitaktion zum Blitzmarathon am Zehntenweg die einzige Temposünderin. Für Büscher kommt das in Anbetracht der von weitem zu sehenden Messstelle, der großen Kinderschar am Fahrbahnrand und der breit gestreuten Ankündigungen nicht unerwartet. "Um hier jetzt einen Raser zu erwischen, muss der Fahrer schon sehr verträumt sein - oder es ist die Feuerwehr im Einsatz." Gleichwohl mache die Aktion Sinn, betont Hauptkommissar Reimar Giesen. "Denn sie mahnt Autofahrer dazu, auf ihre Geschwindigkeit zu achten - vor allem an Schulen und Kindergärten."
Blitzmarathon: Hier wird im Kreis Mettmann kontrolliert
Das sei auch nötig, meint Lehrerin Stammnitz. Wenn sie mit Schülergruppen etwa auf dem Weg zum Freizeitpark oder zur Stadtbibliothek den Zehntenweg überquert, fallen ihr immer wieder Autos auf, die sich nicht an Tempo 30 halten. Die kommissarische Schulleiterin Martina Krämer pflichtet ihr bei. "Vor allem gegen halb acht Uhr morgens ist das ein Problem." Auch manche Eltern müssten immer wieder daran erinnert werden, auf Schüler zu achten, wenn sie ihre eigenen Kinder mit dem Auto absetzen. "Wenn die Kinder schon nicht selbständig zur Schule kommen, dann sollte man sie wenigstens in einiger Entfernung rauslassen, so dass sie das letzte Stück zu Fuß gehen." Ähnlich äußerte sich Rafaela Langnickel, Leiterin der Monheimer Armin-Maiwald-Schule. "Wir verschicken immer wieder entsprechende Briefe." An der Humboldtstraße begleitete die Klasse 4c der Baumberger Grundschule ebenfalls den Blitzmarathon der Polizei. Die Mädchen und Jungen hatten als Mahnhinweise Unfallbilder gemalt, die sie Autofahrern überreichten. "Unsere Schülerlotsen berichten immer wieder, dass Autofahrer zu schnell fahren", sagt Langnickel. "Die Messstelle an der scharfen Kurve der Humboldtstraße ist ein guter Standort." Wie am Langenfelder Zehntenweg waren die Autofahrer aber während der einstündigen Kontrollen dort sehr diszipliniert.
Schüler kontrollieren mit der Polizei den Verkehr
So verteilten die Schüler in beiden Städten ihre Zeichnungen an Autofahrer, die nicht zu schnell unterwegs waren. Immerhin taugen sie als Erinnerungsstück, sich auch ohne Blitzmarathon an Tempogrenzen zu halten.
