Langenfeld Gymnasium öffnet Labor für Viertklässler

Langenfeld · Am Langenfelder KAG machen Grundschüler gelegentlich in der Experimentier-AG der sechsten Jahrgangsstufe mit.

 Lukas (l.) und Robin sind am Mikroskop zugange. Lehrer Mike Braunhardt schaut ihnen über die Schulter.

Lukas (l.) und Robin sind am Mikroskop zugange. Lehrer Mike Braunhardt schaut ihnen über die Schulter.

Foto: RALPH MATZERATH

Warum schäumt Brausepulver? Wie ist die Farbe von Filzstiften zusammengesetzt? Wie funktioniert ein Tintenkiller? 18 Viertklässler der Langenfelder Friedrich-Fröbel-Schule können diese Fragen nun beantworten. Mit ihren Lehrerinnen Beate Ziegenhagen und Sabine Krüger besuchten die Grundschüler das Konrad-Adenauer-Gymnasium, um im Schülerlabor naturwissenschaftliche Experimente durchzuführen und zu lernen, in wie vielen alltäglichen Dingen Chemie eine Rolle spielt. Eingeladen hatte Mike Braunhardt (40), der seit mehr als zehn Jahre am KAG lehrt und unter anderem eine Experimentier-AG leitet, in der interessierte Schüler am Nachmittag den Unterrichtsstoff vertiefen.

Johanna (12) aus der 6 d gehörte dabei zu den sechs AG-Teilnehmerinnen, die als "Scouts" die Grundschüler an den verschiedenen Stationen betreuten. Eine willkommene Gelegenheit für sie, "zusätzliche, neue Experimente ausprobieren zu können". So leitet sie die Viertklässler an, den pH-Wert von Säuren/Laugen und Basen durch Farben zu bestimmen oder im Brausepulver Citronensäure und Natriumhydrogenkarbonat mit einem Blick durchs Mikroskop zu identifizieren, ehe sie die Reaktion nach Zugabe von Wasser erleben. Der Experimentier-Parcour ist so konzipiert, dass die Experimente teilweise aufeinander aufbauen.

In einer zweiten Reihe gilt es, mikroskopische Untersuchungen mit Hilfe von Binokularen und einer Mikroskopkamera durchzuführen. "Ich wusste nicht, dass der Stachel einer Biene so viele Haare hat", zeigt sich Lukas überrascht, während Robin fasziniert die wellige Oberflächenstruktur einer Muschel bewundert.

Den AG-Teilnehmerinnen wie Johanna macht es Freude, ihr Wissen altersgerecht an die Grundschüler weiterzugeben. Dass sie in der Zeit vom eigenen Unterricht befreit sind, sei "auch ganz okay". Lehrer Braunhardt selbst investiert seinen freien Tag in dieses Projekt. "Wir wollen den Schülern den Zugang zur Naturwissenschaft schmackhaft machen", sagt der Pädagoge. Sogar mit dem neben dem KAG gelegenen Kindergarten "Pusteblume" gab es schon ein Projekt.

Der Kontakt zur Fröbel-Schule entstand, weil Festina Ibrahimij, eine Schülerin, die Braunhardt beim Berufspraktikum in der Stufe EF (10.Klasse) betreute, dort Eindrücke vom Lehrerberuf gewinnen wollte. Die Idee einer Chemie-Schnupperstunde stieß bei Lehrerin Ziegenhagen auf Zustimmung. Sie erlebte ein solch motivationsförderndes Projekt bereits im Herbst in der Kopernikus-Realschule. Berufspraktikantin Festina konnte so auch gleich eine Exkursion erleben, die zu einem außerschulischen Lernort führt. "Eine Win-win-win-Situation", sagt Braunhardt - "für die beteiligten Schulen und die Schüler".

(mmo)
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