Langenfeld Häuser und Grundstücke sind rar

Langenfeld · Immobilienmakler haben es schwer im Speckgürtel der Großstädte. Dennoch gab es bei der Baumesse in der Stadthalle einige Ringeltäubchen.

 Bau und Wohnträume in der Stadthalle Langenfeld: Werbemann "Friedhelm" von den Stadtwerken zeigt, wie digitales Fernsehen im Haus und auf mobilen Endgeräten funktioniert.

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Foto: RALPH MATZERATH

Wer in Langenfeld oder Monheim ein Häuschen oder ein Grundstück besitzt, kann sich glücklich schätzen. Denn der Markt ist nahezu leer gefegt, sagt Ralf Thilo vom gleichnamigen Immobilienbüro. Er ist einer der 70 Aussteller der jährlichen Messe "Bau- und Wohnträume Langenfeld". "Grundstücke gibt es nur noch ganz vereinzelt. Und die gehen dann meist unter Hand weg, oft in der Nachbarschaft", sagt er. In Hilden, Haan und Ratingen sei das nicht anders. Jüngere Familien suchen mitunter fünf bis sieben Jahre lang, um im Speckgürtel von Düsseldorf, Köln und Leverkusen ein Eigenheim zu finden. Grundstücke, die 400 bis 500 Euro laut Bodenrichtwert pro Quadratmeter kosten, gehen für 700 Euro über den Tisch, weil sie so rar sind. Mancher Makler in der Region habe schon aufgegeben. Nur wer zusätzlich Bauträger sei, könne sich über Wasser halten, sagt Thilo. Er selbst mit Büros in Langenfeld und Haan hat dennoch einige Ringeltäubchen im Angebot -als Bestandsimmobilie und als Neubau, zum Beispiel in Richrath. "Es ist ein sehr verrückter Markt", sagt er, "der sich so bald auch nicht ändern wird."

Der Wunsch nach Neubau oder Sanierung scheint ungebrochen. Die zweitägige Messe in der Stadthalle mit allen Gewerken, vielen Maklern und Finanzberatern war wieder einmal ausgesprochen gut besucht. Sowohl von jungen Familien, als auch von älteren Menschen, die ihr Geld lieber in eine Modernisierung stecken, als es auf der Bank liegen zu haben.

Ein Schwerpunkt der Baumesse war die Bad-Erneuerung. "Viele, die über 50 sind, reißen ihr altes Bad raus, um neuen, Barriere freien Raum zu schaffen", sagt Michael Koch von Heizung und Badträume in Langenfeld. Bodenbündige Duschen und großformatige pflegeleichte Wand- und Bodenplatten ohne Fugen sind gefragt. 20 000 bis 25 000 Euro lässt sich der Durchschnittsbürger ein neues Bad kosten. Dafür bekommt er allerdings nicht die Nobel-Linie wie im Fünf-Sterne-Hotel mit goldener Handwaschbecken-Einlage für 1000 Euro oder vergoldeter Waschtisch-Armatur für 800 Euro.

Auch versilberte Muschelbecken und Wandbeschichtungen in den Dekorichtungen Silberechse, Schlange oder Kroko sowie Fell-Optik kann Koch seinen Kunden anbieten. Mit seiner exklusiven Marke Novoline, einem deutschen Hersteller, gehört er zu den 100 Händlern in Deutschland, die sie vertreiben. "Wir können aber auch völlig normal", beruhigt der Firmenchef.

Ein wenig günstiger kommen diejenigen weg, die sich beispielsweise eine Duschwanne in die Mietwohnung einbauen lassen wollen. Achim Wagener von Artweger bietet eine solche Wanne mit tiefem Einstieg ab 3500 Euro an. Praktisch ist sie vor allem für ältere Leute. Nach oben sind im Preis auch dort keine Grenzen gesetzt. Wer ein Champagnerbad oder eine Wellness-Oase will, zahlt 15 000 Euro.

Man kann aber auch beim Bauen den Geldbeutel schonen. Indem man in Sachen Energiekonzept eine Erstanalyse von Dipl. Ingenieur Jörg Arndt erstellen lässt. Das kostet einmalige 600 Euro. "Wenn man solch ein Konzept nicht insgesamt macht, kann man unter Umständen viel Geld versenken", sagt er. "Da lassen sich Leute ein neues Dach machen und vergessen den ausreichenden Überstand. Das wird verhängnisvoll, sobald man später die Wände dämmen will." Wer eine neue Heizung einbaut, kann mit 15 Prozent Zuschuss rechnen.

Messe-Veranstalterin Claudia von Zütphen war auch diesmal sehr zufrieden. "Das Angebot ist sehr breitgefächert. Die Fachvorträge waren an beiden Tagen sehr gut besucht", sagt sie.

(RP)
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