Monheim Herbstkino jetzt mit digitaler Vorführtechnik

Monheim · Streng, traditionell, katholisch: So lieben es Monsieur Claude und seine Frau. Dass sich drei ihrer Töchter international verlieben - in einen Muslim, einen Juden und einen Chinesen - bringt die Dinge in der Provinz schon gehörig durcheinander.

Als die jüngste Tochter dann auch noch einen Farbigen - Charles - als ihren Zukünftigen vorstellt, brennt der bislang erfolgreichste Film des Jahres 2014 ein ebenso treffendes wie böses Kalauer-Feuerwerk ab. "Monsieur Claude" eröffnet das Monheimer Herbstkino am 26. Oktober, 17 Uhr in der Aula am Berliner Ring. Es ist die siebte Neuauflage des Herbstkinos mit sieben Filmen an sieben Sonntagen. Geboten wird: echtes Familienkino.

Kaum irgendwo sonst gibt es großes Kino für fünf Euro Eintritt im Vorverkauf. Sieben Euro kostet es an der Abendkasse. Auf der achtmal vier Meter großen Leinwand flimmert ab sofort nichts mehr: Weil es seit Jahresbeginn keine 35-Millimeter-Kopien der aktuellen Blockbuster gibt, rückt der Schauplatz Langenfeld als Partner des Herbstkinos mit komplett digitaler Vorführ-Technik an. Schauplatz-Chef Georg Huff lobte gestern bei der Vorstellung des Programms in Monheims vollvertäfelter Kulturstube am Berliner Ring: "Dort kommt echtes Kinogefühl auf." Popcorn und Nachos inklusive. Das gemeinsame Lachen und Leiden sei eben doch noch etwas ganz anderes als der einsame Bilderkonsum vor dem Fernseher. Sebastian Bünten von Marke Monheim und Dirk Schier vom Jugendparlament nickten; zusammen zeichnet das Trio verantwortlich für das Herbstkino, das vor sieben Jahren auf Anregung des Jugendparlaments entstand. Letzteres hat deshalb ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Filme. Am kommenden Montag werden alle Monheimer Haushalte das Programm in die Briefkästen bekommen. Besonders hervorzuheben: Alle Kinder, die im Trikot eines Monheimer Sportvereins zum Film "Das Wunder von Bern" antreten, bekommen eine Überraschung. Zum Einwanderer-Epos "Almanya - Willkommen in Deutschland" hat sich mit Lilay Huser eine der Hauptdarstellerinnen angesagt. Im Foyer der Aula wird es an diesem Sonntag eine Auswahl orientalischer Speisen geben.

"Die unendliche Geschichte" von Michael Ende beendet das Herbstkino am 7. Dezember, dem zweiten Advent. "Wir enden mit diesem Klassiker, weil im Vorjahr der Außerirdische E.T. ebenfalls vom Publikum gut angenommen wurde", sagt Bünten. Den knuffigen Alien wollten 120 Menschen wiedersehen. Im Schnitt kommen 90 zahlende Zuschauer. Der Rekordbesuch liegt bei 250 Kinofreunden. Damit sei man sehr zufrieden, sagt Bünten. Verdienen lasse sich an der Filmparade im Herbst allerdings nichts; die "Stiftung Monheim" der Stadt-Sparkasse hilft auch im verflixten siebten Jahr mit einem Zuschuss von 10 000 Euro. So richten sich alle Augen auf den Vorverkauf. Der startet am kommenden Montag, 6. Oktober, bei Marke Monheim, Rathausplatz 20, Telefon 02173 276444.

(dne)
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