Monheim Hilfsorganisationen bekommen ein Haus

Monheim · Zunächst will die Politik der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) kurzfristig bei Raumproblemen helfen. Auf lange Sicht will man aber alle vier Vereine unter einem Dach organisieren und dafür ein Konzept erarbeiten.

 Probetraining bei der DLRG-Wasserrettung vor Baumberg. Daniel Müller zieht einen jungen Mann aus dem Rhein. Christopher Bär fährt das Boot.

Probetraining bei der DLRG-Wasserrettung vor Baumberg. Daniel Müller zieht einen jungen Mann aus dem Rhein. Christopher Bär fährt das Boot.

Foto: Matzerath

Die ehrenamtlichen Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Monheim waren gerade erst wieder bei einem spektakulären Einsatz an der Berghausener Wasserskianlage gefragt, um zwei Jungen (13 und 15 Jahre alt) aus dem See zu holen. Doch nur das ältere der beiden Flüchtlingskinder konnte lebend herausgezogen werden. Hilfsorganisationen wie die DLRG, aber auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und der Malteserhilfsdienst setzen sich in Monheim in vielen Bereichen unentgeltlich für andere ein. Dabei kommen sie häufig personell und räumlich an ihre Grenzen.

Die Politiker im Monheimer Rathaus möchten, dass sich das bald ändert und entschieden einstimmig, ein zentrales Haus für die vier in der Stadt tätigen Gruppen zu errichten. Bürgermeister Daniel Zimmermann will darüber bereits im zweiten Halbjahr dieses Jahres erste Gespräche führen. Ab 2017 will man in konkrete Planungen einsteigen.

Kurzfristige Hilfe sicherten die Ratsfraktionen jedoch vorab der DLRG bei ihren Raumproblemen zu. Jan Lohrum (Vorsitzender) und Götz Barkey (Geschäftsführer) hatten beantragt, Verwaltung und Einsatzmittel wie Fahrzeuge und Motorrettungsboote kostenfrei zentral unterbringen zu können. Auch ein Schulungsraum werde dringend benötigt, wandten sich die Vorstandsmitglieder hilfesuchend an die Politik. "Wir sollten alles tun, um diesem Verein entgegen zu kommen", erklärte Manfred Poell (Grüne). Und Markus Gronauer (CDU) ergänzte: "Die Unterbringung der DLRG ist sehr bescheiden. Leute, die sich einsetzen, müssen wir stärken." Und auch Werner Goller schloss sich der Meinung an, schließlich hätten die Lebensretter erst 2016 den Ingeborg-Friebe-Preis für Zivilcourage erhalten. Lohrum wies darauf hin, die DLRG betreibe nach wie vor am Campingplatz in Baumberg eine Rheinrettungswachstation. Darüber hinaus arbeite sie eng mit der Feuerwehr zusammen und unterstütze mit Fachwissen bei Einsätzen am und im Wasser. Eine weitere Säule sei die präventive Arbeit. Beispielsweise biete die DLRG unentgeltliche Schwimmkurse an. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung arbeiteten die Helfer außerdem an einem Konzept, um Schwimmkurse speziell für Flüchtlinge anzubieten.

2008 musste die Geschäftsstelle des Ortsvereins dem Neubau des Einkaufszentrums "Monheimer Tor" weichen. Als Ausweichquartier dient seitdem ein Büroraum im Keller des Bürgerhauses und zwei Kellerräume unter der Sporthalle der Winrich-von-Kniprode-Schule. Das Mobilheim auf dem Gelände des Campingplatzes (Wachstation) sei Eigentum der DLRG.

Der Betreiber des Platzes stelle den Platz aber kostenfrei zur Verfügung. Material lagert die DLRG dezentral im Mona Mare, an der Wachstation am Campingplatz Baumberg, im Bürgerhaus und unterhalb der Sporthalle. Das erfordere einen hohen logistischen Aufwand und erschwere die Arbeit in den umfangreichen Einsatzgebieten, betonte Geschäftsführer Götz Barkey.

(pc)
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