Langenfeld/Monheim Hitze: Freibad freut sich über Rekordbesuch, Stadtgärtner gießen

Langenfeld/Monheim · Auch wenn die Hitze sich ab heute erst einmal zurückzieht, ist die Kühle nicht von Dauer. Schon am Samstag soll es wieder heiß werden.

 Für das Gießen öffentlicher Blumen (wie gestern an der Markthalle) braucht es bisweilen Köpfchen und Geschick.

Für das Gießen öffentlicher Blumen (wie gestern an der Markthalle) braucht es bisweilen Köpfchen und Geschick.

Foto: Ralph Matzerath

Pflegedienstleiter René Kastir ist froh über die angekündigte Verschnaufpause. Er kümmert sich im Hewag-Seniorenstift Langenfeld um 94 Senioren. "Sie haben die Hitzewelle alle wohlbehalten überstanden", sagt er. "Keiner musste mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden. Er und seine Mitarbeiter haben in den vergangenen Tagen dafür gesorgt, dass die alten Menschen ausreichend trinken. Außerdem wurde die Kost auf leichte Gerichte, viel Obst und noch mehr Eis umgestellt. Jetzt sei erst einmal aufatmen angesagt.

In der Langenfelder Kita Hummelnest können sich die 66 Kinder jetzt darauf freuen, dass es wieder mehr nach draußen geht. "Als es ganz heiß warm, sind wir mit den Kindern in der Kita geblieben", sagt Piriyagharsini Yogarajah, die zurzeit die Kita-Leitung vertritt. Doch es habe kein Kind über die Maßen gejammert. "Bei Kindern ist die Erwartungshaltung anders. Sie denken nicht: ,Hilfe, es wird warm', sondern nehmen das Wetter einfach hin."

Im Langenfelder Freibad freut sich der stellvertretende Badleiter Jost Henke über Rekordzahlen. "Am Samstag hatten wir mehr als 4000 Besucher", sagt er. "Das war Wahnsinn. Die Leute standen dicht gedrängt im Wasser." Donnerstag und Freitag lagen die Besucherzahlen bei 2300 bis 2500. Am Sonntag kamen nur 800. "Es dauert immer eine Weile, bis die Leute ins Freibad gehen. Es muss vorher so zwei, drei Tage lange schön gewesen sein. Dann trauen sie sich. Wenn Gewitter angesagt sind, kommen eher weniger." Henke warb in diesem Zusammenhang noch einmal bei den Badegästen um Verständnis, dass bei Gewitterwarnung alle das Wasser verlassen müssen. "Auch wenn dann nur drei Tropfen fallen."

Auch die Pflanzen dürften in den nächsten Tagen aufatmen und den Regen genießen - auch wenn die Stadtgärtner ihr Möglichstes tun, die Pflanzen zu wässern. Die Männer vom Betriebshof waren in den heißen Tagen mit insgesamt vier für die Bewässerung ausgestatteten Fahrzeugen unterwegs. Täglich verteilten sie zwischen 30 000 und 35 000 Liter Wasser im Stadtgrün. Das ist die Menge von 250 Badewannen oder aber von 70 Europaletten Sprudelwasser. Trotz der enormen Menge können die Stadtgärtner aber nicht jede Pflanze so schnell wässern, wie sie es nötig hätte. Aus diesem Grund ermuntert der Betriebshof Bürger, die selbst zur Gießkanne greifen und die städtische Bepflanzung in der Nachbarschaft mit Wasser versorgen.

Der Hobby-Meteorologe Armin Opherden bilanziert, dass Monheim Glück hatte und von den dramatischen Unwettern mit Hagelschlag nur gestreift wurde.

(RP)
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