Langenfeld Humor ist in der Ehe wichtig

Langenfeld · Wilma und Rudolf Jakob Butzen haben ihre Diamantene Hochzeit gefeiert.

 Wilma und Rudolf Jakob Butzen sind seit 60 Jahren verheiratet.

Wilma und Rudolf Jakob Butzen sind seit 60 Jahren verheiratet.

Foto: rm-

Wilma Butzen trägt ein gestreiftes legeres Shirt, die Haare haben einen sanften Braunton, eine modische rote Brille ziert das nahezu faltenfreie, fröhliche Gesicht. 80 Jahre alt ist sie und wirkt dabei wie maximal 65. "Das ist seine gute Pflege, er war immer gut zur mir", erklärt Wilma Butzen lachend. "Er", das ist ihr Rudolf Jacob, ihr "Rudi", 88 Jahre alt und ebenso fit und im Leben stehend wie seine Gattin. "Letztens war er noch mit der Leiter im Garten und hat die Obstbäume zurückgeschnitten. Ich guck mir das gar nicht an", sagt seine Ehefrau mit einem liebevollen Blick auf Rudi. "Irgendwann bin ich dann raus und hab nur gesagt, dass es jetzt wohl mal langsam reicht."

Die beiden sind ein bestens eingespieltes Team. Während Rudi der scheinbar ruhigere Part von beiden ist, sprudelt es aus Wilma nur so hervor. "Wir sind beide Sternzeichen Jungsfrau, das passt schon mal und ansonsten ergänzen wir uns auch hervorragend. Humor haben wir beide, das ist das Wichtigste. Und wenn wir streiten, lenkt mal der Eine, mal der Andere ein", beschreibt die Seniorin den Umgang miteinander. "Aber eins war immer klar und das war der Rat meiner Mutter, den wir stets befolgt haben: Bevor man abends zu Bett geht, muss man sich vertragen." Rudi nickt. "Eine Ehe ohne Auseinandersetzungen ist undenkbar. Manchmal ist es dann einfach wichtig, sich erstmal aus dem Weg zu gehen. Genauso wichtig aber ist es, immer im Gespräch zu bleiben. Man muss unbedingt miteinander reden."

Kennengelernt haben sich die beiden im Winter 1956. Ein erster gemeinsamer Kinobesuch und damit der Beginn einer endlosen Liebe wäre fast an dem damaligen Jahrhundertwinter gescheitert. "Der Schnee lag meterhoch", erinnert sich Wilma Butze, "wir wollten uns am Kino treffen und ich bin dorthin gestiefelt, einen Meter vor, zwei Meter zurück. Wir schauten dann "die Hölle unter Null" und da war es um uns geschehen". Was schnell folgte, war ein Heiratsantrag des verliebten Rudi an seine Angebetete. "Ich lachte und sagte, Rudi, ich bin doch erst 17, aber er meinte nur: Na dann kannst du ja bei mir alt werden, das hat mich schwer beeindruckt", sagt die 80-Jährige. Am 3. August 1957 gaben sich die beide schließlich das Jawort in der Richrather Kirche St. Martin. Ungewollt blieb die Ehe kinderlos, aber mit dem Schicksal haben beide nie gehadert. "Wir waren nie verdrossen oder verhärmt, wir haben Situationen angenommen und das Beste daraus gemacht", beschreibt das Ehepaar seine Lebensauffassung. "Natürlich haben wir auch unsere Wehwehchen", erklärt der Schreiner, der in die Bayer-Leverkusen-Technologie wechselte. "Einiges konnte repariert werden, anderes nehmen wir als gegeben hin. Jammern nützt ja nix."

(dani)
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