Langenfeld/Düsseldorf IHK: Konjunktur brummt - noch

Langenfeld/Düsseldorf · Dienstleistungen sind in einem Boom. Metallbranche will Stellen abbauen.

Insgesamt ist die Lage in der rheinischen Wirtschaft gut, das belegt die jetzt vorgestellte Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK). Rund 41 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Lage als gut, 48 Prozent als befriedigend und elf Prozent als schlecht. Der Geschäftslageindex, der die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen darstellt, ist damit seit Herbst 2015 mit aktuell 30 Punkten fast gleich geblieben. Er liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 21,5 Punkten.

Gründe für die gute Lage seien die stabile Binnenkonjunktur, ein Plus an Kaufkraft durch steigende Löhne, ein stabiler Arbeitsmarkt sowie niedrige Zinsen, heißt es von den Kammern. Die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf sehen 27 Prozent der Unternehmen positiv, 14 Prozent sind pessimistisch. Im Vergleich zur Herbstumfrage bedeutet dies einen unveränderten Konjunkturklimaindex von 121 Punkten. Mit dieser positiven Stimmung ist auch die Bereitschaft zu Investitionen weiterhin gegeben. 27 Prozent der befragten Unternehmen planen höhere Investitionen, während 16 Prozent ihre Investitionen zurückfahren wollen.

Allerdings ist es nicht überall rosig. Während manche Branchen boomen, stecken andere tief in der Krise, die meist weltwirtschaftliche Ursachen hat. Während sich in den einzelnen Bereichen relativ wenig seit letztem Herbst bewegt hat, ist das Bild bei den anderen Dienstleistern lebhafter", sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Berater und Wirtschaftsprüfer sowie IT-Unternehmen schätzen ihre Lage deutlich besser ein als zuvor - umgekehrt verschlechtert sich die Lage in der Gesundheitswirtschaft und im Gastgewerbe. Aber alle vier Branchen sind noch relativ zufrieden. Angesichts wegbrechender Gewinnspannen im Niedrigzinsumfeld ist die Einschätzung im Kredit- und Versicherungsgewerbe bemerkenswert positiv, aber schlechter als im langjährigen Durchschnitt - und die Branche rechnet mit einem weiteren Rückgang. Sorgenkind ist die Metallbranche mit der schlechtesten Lage seit sechs Jahren. Aufträge gehen zurück, der Konkurrenzdruck aus China wächst. Laut Konjunkturbarometer plant jeder vierte Betrieb Stellenabbau.

3000 Betriebe mit 270.000 Beschäftigten aus dem Rheinland haben zu Jahresbeginn die Konjunkturumfragen der sieben rheinischen IHKs beantwortet.

(tb)
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