Monheim Ingeborg Friebe wird heute 85 Jahre alt

Monheim · Die langjährige Bürgermeisterin, Abgeordnete und Vize-Präsidentin des Landtags hat vieles initiiert, wovon Monheim heute profitiert.

 Ingeborg Friebe fühlt sich gesundheitlich recht fit. Sie nimmt - im Hintergrund - immer noch regen Anteil am politischen Geschehen.

Ingeborg Friebe fühlt sich gesundheitlich recht fit. Sie nimmt - im Hintergrund - immer noch regen Anteil am politischen Geschehen.

Foto: rm-

Wenn Monheim heute als "Wirtschaftswunder am Rhein" Schlagzeilen machen kann, liegt das letztlich an der kommunikativen Kompetenz und Menschenfreundlichkeit von Ingeborg Friebe - und der Zuverlässigkeit der Westfalen. Denn ohne sie gäbe es Monheim heute nicht als selbstständige Gemeinde. "In der Cafeteria traf man all die Abgeordneten aus Ostwestfalen an, die während der dreitägigen Sitzungsperioden im Gästehaus des Landtags blieben: Als es 1976 um das Düsseldorf-Reparatur-Gesetz zur Gebietsreform ging, bin ich auch hiergeblieben und habe sie alle persönlich angesprochen," erinnert sich Ingeborg Friebe, die heute ihr 85. Lebensjahr vollendet.

Den Menschen zugewandt blieb sie auch als erste Bürgermeisterin (SPD) der Stadt. "Jeden Montagnachmittag habe ich meine Bürgersprechstunde abgehalten: Dann kamen die Menschen mit ihren Sorgen zu mir", sagt sie. "Sie hat den Menschen wirklich helfen wollen, sie war immer da und ansprechbar", erklärt Parteifreund Helmut Nieswand.

21 Jahre lang amtierte sie als Bürgermeisterin, die SPD hatte in dieser Zeit - bis zur Kommunalwahl 1999 - die absolute Mehrheit im Rat inne. Parallelen zwischen ihrer damaligen Popularität, der Stärke ihrer Partei und dem jetzt amtierenden Bürgermeister und Peto möchte sie nicht ziehen: "Mit der Macht muss man sorgfältig umgehen", mahnt sie. "Wir haben damals das Amt der stellvertretenen Bürgermeisters immer an die CDU abgegeben und fraktionsübergreifende Gespräche geführt, um alle einzubeziehen." Dem von ihr gegründeten Club ehemaliger Ratsmitglieder hätten auch viele CDU-Ratsleute angehört.

"Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und vieles initiiert, was heute erst wirksam geworden ist", erinnert sich Hans Joachim Wegner, der letzte Stadtdirektor Monheims. Als Beispiel führt er die Übernahme des 1988 aufgegebenen Geländes der Shell-Raffinerie durch das Land und die Altlastensanierung der Industriebrache an. "Das war ein hartes Stück Arbeit, das Ganze brauchte gut zehn Jahre Vorbereitung." Er habe Ingeborg Friebe als sehr willensstark und zielstrebig erlebt.

So wie bei der Revitalisierung des Shell-Geländes hat Friebe immer auch die während ihrer 20-jährigen Tätigkeit als Abgeordnete und Präsidentin des Landtags geknüpften Kontakte für Monheim genutzt. Nachdem sie mit 65 Jahren - freiwillig - aus ihren Ämtern ausgeschieden war, widmete sie sich 20 Jahre lang der Idee einer öffentlichen Nutzung von Haus Bürgel als Museum - es gab damals Pläne für ein exklusives Golfhotel. Friebe setzte sich für die Übernahme des Areals durch die NRW Stiftung ein, wodurch die Gebäude saniert und umgebaut werden konnten. "Ohne diese Intervention gäbe es heute kein Haus Bürgel", sagt Manfred Klein, der 2007 von ihr den Vorsitz der IG Urdenbacher Kämpe übernahm.

Heute hat sich die Ehrenbürgermeisterin zwar aus ihren vielfältigen Funktionen zurückgezogen, aber ihre Genossen fragen sie heute noch um Rat. "Dann hebt sie das ein oder andere Mal mahnend den Finger", versichert SPD-Fraktionschef Norbert Friedrich.

(RP)
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