Monheim Internationale Klassen sind stark gefragt

Monheim · Separate Kurse: Flüchtlingskinder müssen oft erst schwimmen lernen.

 In der internationalen Klasse in der Sekundarschule werden Kinder ab zehn Jahren unterrichtet, künftig auch an der Gesamtschule.

In der internationalen Klasse in der Sekundarschule werden Kinder ab zehn Jahren unterrichtet, künftig auch an der Gesamtschule.

Foto: rm-

Sie kommen aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien nach Monheim. Oft waren sie aus den Bürgerkriegsregionen monatelang auf der Flucht und haben längere Zeit keine Schule mehr besucht oder ihre Kenntnisse sind lückenhaft. Und in der neuen Heimat angekommen, müssen sie die deutsche Sprache erst mühsam lernen. Viele Kinder sind außerdem durch Gewalterfahrungen traumatisiert. Es sei "herausfordernd" diese Mädchen und Jungen in den Monheimer Schulen zu integrieren, berichtet Peter Heimann, in der Verwaltung zuständig für den Fachbereich Schule und Sport. In internationalen Klassen werden die Flüchtlinge an die deutsche Sprache herangeführt und dann nach und nach in die Regelklassen aufgenommen. Und in den vergangenen Monaten wurden es immer mehr. Von acht Kindern zum Schuljahresbeginn 2013/14 über 23 im Schuljahr 2014 /15, 66 im November 2015 bis auf aktuell 95 im Oktober 2016.

Sekundarschule und Peter-Ustinov-Gesamtschule nehmen die meisten Kinder auf. Weil die Zahlen im Verlauf des Schuljahres 2015/16 stärker anstiegen als zuvor, war die Verteilung schwierig. Es sei zu einer ungleichen Verteilung an den beiden Schulen gekommen, stellte Heimann fest. Weil die Sekundarschule die Schüler für die Klassen 5 bis 7 aufgenommen hat, die Gesamtschule hingegen die Acht- bis Zehntklässler, bekam die Sekundarschule überproportional viele Kinder, weil in dieser Zeit besonders viele 13- und 14-Jährige nach Monheim kamen. Deshalb sei zum Schuljahr 2016/17 ein neuer Schlüssel verabredet worden, der vorsieht, dass die Sekundarschule nun die Seiteneinsteiger der Klassen fünf und sechs, die Gesamtschule die Kinder für die Klassen sieben bis zehn nimmt, erläutert Heimann. Neben fehlenden Sprachkenntnissen stelle sich das Problem, dass viele der Zuwandererkinder nicht schwimmen könnten. Der normale Schwimmunterricht decke nur die fünften Jahrgänge ab, ältere Schüler blieben somit außen vor. Momentan erhalte deshalb je eine Gruppe der Sekundarschule sowie der Peter-Ustinov-Gesamtschule Schwimmunterricht. Der Kurs sei auf zehn Wochen angelegt. Dann sei wieder eine andere Gruppe dran. Den Sportunterricht erteile ein Lehrer des Otto-Hahn-Gymnasiums gemeinsam mit zwei Helfern.

Spätestens nach zwei Jahren sollen die Seiteneinsteiger in die Regelklassen der jeweiligen Schule wechseln. Bisher sei das nur einem "geringen Anteil" der Kinder gelungen. Heimann erwartet, dass es in diesem Jahr aufgrund der Verweildauer mehr werden.

An den beiden Monheimer Schulen sei es inzwischen wegen der Seiteneinsteiger in den Klassen recht eng geworden. Heimann erhofft sich von der Erweiterung am Berliner Ring und einer vorübergehenden Containerlösung zwar Entspannung, rechnet aber weiter mit konstanten Zuzügen. Die räumliche Situation an den Schulen werde deshalb "im Rahmen der nächsten Bildungskonferenz diskutiert" werden müssen, so der Verwaltungsmann.

(pc)
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