Langenfeld Jäger entsetzt über Wilderer im Stadtwald

Langenfeld · In drei Monaten sind zwei Rehe von Schüssen aus kleinkalibrigen Waffen verletzt worden und qualvoll verendet. Als Förster Dennis Anders und Jäger Bernhard Möller über die Fälle von Wilderei berichten, ist ihnen anzumerken, wie sehr sie die Taten der Unbekannten verabscheuen.

 Bernhard Möller (links) hat die beiden durch Schüsse getöteten Rehböcke gefunden. Förster Dennis Anders hat die Polizei eingeschaltet. Jagdwilderei ist vom Strafgesetz mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe belegt.

Bernhard Möller (links) hat die beiden durch Schüsse getöteten Rehböcke gefunden. Förster Dennis Anders hat die Polizei eingeschaltet. Jagdwilderei ist vom Strafgesetz mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe belegt.

Foto: Stephan Köhlen

"Wir haben sofort Anzeige bei der Polizei erstattet", berichtet Bernhard Möller. Bislang tappen die Ermittler im Dunkeln. Denn Projektile waren in beiden Fällen nicht zu finden. Beim ersten Tier hatte das Geschoss die Leber durchdrungen und das Reh innerlich verbluten lassen. Beim zweiten Bock war das Projektil zwischen zwei Rippen in den Brustraum geschlagen, hatte die Lunge schwer verletzt und auf der anderen Seite innerlich für einen großen Bluterguss gesorgt. "Die nach dem Treffer vermeintlich leichte Verletzung überleben die Tiere nicht", sagt Förster Dennis Anders bitter.

Eine Gemeinsamkeit haben die Weidmänner bei den Taten gefunden. Sie geschahen jeweils an Wochenenden mit schlechtem Wetter. "Da geht der Unbekannte dann in den Wald bei wenig Publikum und schießt auf Rehe." Anders, der Mitglied im Jagdbeirat ist, weiß, dass es im gesamten Kreisgebiet "immer wieder Vorfälle von Wilderei" gibt. Da werden Schlachtreste gefunden - Häute, Köpfe oder Füße. Oder Menschen hören Schüsse, deren Ursprung nicht prüfbar ist. In den letzten anderthalb bis zwei Jahren hätten sich die Fälle gehäuft. Dennis Anders weiß von Vorkommnissen in Erkrath, in Ratingen und im Raum Haan. Wilderer hatten es auf Rehe und Schwarzwild abgesehen. Die Jäger vermuten, dass Täter absichtlich mit kleinen Kalibern schießen. Da könne das Schussgeräusch stark gedämpft werden. Das Problem bei einem Kleinkaliber-Schuss, der nicht sogleich tötet: Das flüchtende Wild wird kaum durch Hunde aufzuspüren sein, weil es keine verfolgbare Blutspur gibt.

Die Jagdpächter müssen den Bestand regeln und auch für Schäden geradestehen. "Wildschweine sind im Vormarsch", weiß Dennis Anders. Auch Rehwild und Hasen werden bejagt. Vereinzelt habe es aus Hilden Meldungen über gesichtete Waschbären gegeben.

(-dts)
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