Kreis Mettmann Jobsuche für Flüchtlinge erleichtert

Kreis Mettmann · Arbeitsagentur in Mettmann hat die so genannte Vorrangprüfung ausgesetzt.

Wenn sich ein Asylbewerber in Deutschland um einen Job bewirbt, werden Deutsche und Bürger der Europäischen Union bei der Vergabe bislang bevorzugt. Das ist gesetzlich so vorgesehen. Schon Ende vergangenen Jahres setzte sich der Chef der Bundesagentur dafür ein, die Regelung vorläufig auszusetzen. Nun ist es so weit, teilt die SPD-Kreisvorsitzende Kerstin Griese mit. Auch im Kreis Mettmann könnten Flüchtlinge jetzt "leichter einen Job finden". Die SPD-Bundestagsabgeordnete Griese hatte sich nach eigenen Angaben ebenfalls für den Wegfall der Vorrangprüfung eingesetzt. Ab jetzt müsse die Arbeitsagentur nicht mehr überprüfen, ob auch ein EU-Bürger den Arbeitsplatz bekommen könnte. "Es ist gut, dass sich die SPD mit dieser Forderung nun hat durchsetzen können. Die Vorrangprüfung war ein erhebliches bürokratisches Hemmnis, das kaum jemandem geholfen hat. Die Praktiker in der Arbeitsverwaltung des Kreises Mettmann und in der Wirtschaft haben mir nachdrücklich geraten, in Berlin für eine entsprechende Reform zu sorgen."

Die Aussetzung der Vorrangprüfung für Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge gelte zunächst für drei Jahre, erläutert Griese. "Dies gilt für nahezu ganz Deutschland, nur in Gebieten mit sehr hoher Arbeitslosigkeit gibt es Ausnahmen." Die Integration in den Arbeitsmarkt nennt Griese die größte Herausforderung, der sich Deutschland nach der Aufnahme der Flüchtlinge gegenübersieht. "Da können wir uns keine Hürden erlauben, sondern müssen alle Unternehmen ermutigen, die den zu uns gekommenen Menschen eine Chance geben wollen."

(wie)
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