Langenfeld Jugendliche lernen Arbeitswelt kennen

Langenfeld · Die Arbeitsagentur stellt jungen Menschen Ausbildungsbetriebe vor. Diesmal: Dücker-Fördertechnik.

Am Ende der Betriebsbesichtigung hält Sebastian Jegielka immerhin fünf Bewerbungsmappen in der Hand. "Offensichtlich konnte ich die jungen Menschen für die Arbeit des Elektrikers interessieren", freut sich der Ausbilder der Firma Dücker-Fördertechnik, der vor elf Jahren selbst als Lehrling begann. Neun Schüler auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz schauten gestern Morgen bei der von der Arbeitsagentur Mettmann und dem Jobcenter ME-aktiv organisierten "Entdeckungsreise in die Arbeitswelt" in den praktischen Arbeitsalltag und konnten konkrete Fragen stellen.

Sascha Bachhausen, im zweiten Lehrjahr als Elektroniker für Automatisierungstechnik im Betrieb, erzählte, welche Voraussetzungen hilfreich sind - etwa handwerkliche Fertigkeiten - und wie die praktische Ausbildung durch Theorie in der Berufsschule ergänzt wird, wie lange täglich gearbeitet wird (von 7 bis 15.15 Uhr) und was ein Lehrling verdient (rund 550 Euro brutto monatlich). Für die Dücker-Group ist es zum Beispiel wichtig, dass ab dem dritten Lehrjahr in der Berufsschule auch Englischunterricht erteilt wird, denn "unsere Mitarbeiter bauen und warten auch die Anlagen im Ausland", erklärt Jegielka.

Der Zusammenbau der Schaltschränke, den die jungen Besucher hautnah erleben, fasziniert auch Moritz Schade. "Das passt zu dem, was wir im Berufskolleg an Theorie gehört haben", bestätigt der 19-jährige Langenfelder, der zunächst in einem Berufsvorbereitungslehrgang erkundet hat, wo seine Interessen und Stärken liegen. "Vielen fehlt zunächst die Orientierung, deshalb suchen wir auch immer Praktikumsplätze über drei bis sechs Wochen", wirbt Dieter Zimmer, Bildungsbegleiter bei der WIPA, einem Träger für Fortbildungsmaßnahmen.

Bei Dücker, einer Firma mit mehr als 220 Mitarbeitern, die jährlich rund zehn Azubis als Metall-, oder Elektrotechniker oder Fachinformatiker einstellt, findet er offene Ohren. "Wir suchen ausbildungsfähige und -willige junge Leute", macht Firmenchef Peter Dücker deutlich. "Mit unserer internationalen Aufstellung sind wir vermutlich gerade für junge Menschen mit Migrationshintergrund interessant", präzisiert er sein Werben (auch) um fähige Hauptschulabsolventen. Die Dücker Group fördert die Weiterbildung von Facharbeitern zu Meistern. Über die Meisterschule und andere Institutionen führt der Weg dann auch in höherwertige Stellen.

Die Besichtigung bei Dücker und anderen Betrieben im Kreis ist Teil der "Woche der Ausbildung im Kreis Mettmann". Vom 16. bis 20. März waren vor allem Schüler, junge Erwachsene, Studienabbrecher und Eltern zu Informationsveranstaltungen eingeladen. "Wir wollen die Wirtschaft im Kreis gut für morgen aufstellen", sagt Marcus Kowalcyk, Chef der Agentur für Mettmann, nach dem Motto "Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen". Sein Stellvertreter Wolfgang Mai, wurde noch deutlicher. "Wer zur Ausbildung nach Düsseldorf geht, ist dauerhaft weg".

(mmo)
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