Langenfeld Juwelier verbindet Kunst und Handwerk

Langenfeld · Der gebürtige Hesse Heinz Rehm hat sein Geschäft seit 25 Jahren am Langenfelder Marktplatz.

 Der Langenfelder Juwelier Heinz Rehm mit seinem preisgekrönten Meisterstück "Zusammenspiel der Elemente". Im Mittelpunkt liegt eine große Tahiti-Zuchtperle über der die Kontinente der Erde in Gold zu schweben scheinen.

Der Langenfelder Juwelier Heinz Rehm mit seinem preisgekrönten Meisterstück "Zusammenspiel der Elemente". Im Mittelpunkt liegt eine große Tahiti-Zuchtperle über der die Kontinente der Erde in Gold zu schweben scheinen.

Foto: Matzerath

Die ersten Tage im Rheinland sind dem gebürtigen Hessen Heinz Rehm noch gut in Erinnerung: "Ich habe mich mit meinem Goldschmiedebrett ins Schaufenster gesetzt und war innerhalb kurzer Zeit eine Attraktion in Langenfeld." Die Nachricht, dass ein Goldschmied neu in der Stadt ist, verbreitete sich so schnell.

Genau am 27. Oktober 1989 öffnete der Juwelier Rehm sein Geschäft am Marktplatz. Seitdem stehen seine Frau und er für außergewöhnliche Entwürfe, erstklassige Handwerkskunst und einen zuvorkommenden Umgang mit der Kundschaft.

Das Herz des Juweliers hängt am Handwerk: Daraus macht Heinz Rehm keinen Hehl. Wenn er eine Idee hat, kann er den ganzen Tag in der Werkstatt verbringen. Was ihn immer wieder aufs Neue fasziniert, ist die Verbindung einer künstlerischen Inspiration mit handwerklicher Präzision. Ein Beispiel dafür ist das im Rahmen des "Perlen Grand Prix 2013" preisgekrönte Meisterstück "Zusammenspiel der Elemente". Im Mittelpunkt liegt eine große Tahiti-Zuchtperle, über der die Kontinente der Erde in Gold zu schweben scheinen.

"Und in einem der Realität exakt nachempfunden Verhältnis schwebt der Mond in Form einer Akoya-Zuchtperle darüber", sagt Rehm. Umhüllt ist das Abbild von Erde und Mond durch einen Quader aus filigranen Goldfäden - der für das Universum steht. Im Umgang mit Einzelstücken wie diesem ist Heinz Rehm eigen: "Ich würde es verkaufen - ja, aber nur jemandem, der es mit Würde zu tragen versteht."

Längst hat er sich einen Namen gemacht, der weit über Langenfeld hinaus ragt. Bis nach Essen erstreckt sich das Einzugsgebiet des Langenfelder Juweliergeschäftes. 2014 wurde Rehm vom Schmuck Magazin im dritten Jahr hintereinander unter die "Top 100 Juweliere" Deutschlands eingruppiert. "Diese Auszeichnung macht mich besonders stolz, denn man kann sie nicht kaufen. Anonyme Tester besuchen den Laden, bewerten den Service, das Angebot und die Atmosphäre." Eine Bestätigung für jemanden, der sich im Internet-Zeitalter gegen die wachsende Konkurrenz der Online-Händler für Gold und Juwelen durchsetzen muss.

"Das ist uns bisher sehr gut gelungen", sagt Rehm. Anders als früher informierten sich die Kunden intensiv im Netz. "Sie kommen viel informierter zu uns." Gekauft werde von echten Kennern aber dennoch beim Juwelier. Denn der biete die bessere Beratung, und die begehrten Stücke können gleich vor Ort in Augenschein genommen werden. "Deshalb bekommen wir wieder vermehrt Zulauf", berichtet Rehm. Eine Kundin bestätigt das: "An meiner Halskette, einem Familienerbstück, war der Verschluss kaputt. Hier im Fachgeschäft wurde er wieder sorgfältig repariert."

Nach einigen Monaten, in denen Rehm alleine in der eigenen Goldschmiedewerkstatt arbeitete, hat er nun wieder einen Goldschmiedemeister gesucht. Wer derart intensiv mit seinem Beruf und seinem Geschäft verbunden ist, macht sich auch zu seiner Umgebung seine eigenen Gedanken. "Ich habe vor 25 Jahren mein Bäumchen bewusst in Langenfeld gepflanzt und stehe noch heute zu der Stadt. Gerade deshalb ist mir ihre Entwicklung nicht egal." Den besonderen Charakter Langenfelds mache vor allem der inhabergeführte Einzelhandel aus, sagt der Juwelier. Dessen Sorgen müsse die Stadtverwaltung und das Citymanagement deshalb verstehen und beachten.

Das 25-jährige Bestehen seines Geschäfts nimmt er nun zum Anlass, seinen Kunden zu danken - auch über die Stadtgrenzen hinaus. "Wenn sie uns weiterhin die Treue halten, möchten wir am Marktplatz noch lange tätig sein."

(dne)
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