Monheim Kaffee trinken wie in Omas Wohnküche

Monheim · Das neue Kreativcafé "Mit Liebe" in Monheim hat kurz nach der Eröffnung schon viel Zulauf.

 Das neue Kreativ-Café in Monheim läuft gut an. Die beiden Betreiberinnen Miriam Winzer und Simone Windges (v. li.) haben alle Hände voll zu tun. Sie backen, kochen, geben Kurse und bedienen natürlich ihre Gäste.

Das neue Kreativ-Café in Monheim läuft gut an. Die beiden Betreiberinnen Miriam Winzer und Simone Windges (v. li.) haben alle Hände voll zu tun. Sie backen, kochen, geben Kurse und bedienen natürlich ihre Gäste.

Foto: RALPH MATZERATH

Hier ist alles selbst gemacht - vom Apfelkuchen und der Limonade über die Spinat-Quiche bis hin zur Pendelleuchte in der Sammeltasse und zum Garderobenständer aus Birkenstämmchen. Das Kreativcafé "Mit Liebe" an der Monheimer Turmstraße macht seinem Namen alle Ehre. Denn kreativ sind seine beiden Betreiberinnen Miriam Winzer (38) und Simone Windges (35) zweifelsohne. Seit mehr als vier Wochen profitieren nun auch die Gäste des Cafés vom Ideenreichtum der beiden jungen Frauen. "Richtig Geld investiert haben wir nur in unsere Küche", sagt Winzer. "Alles andere haben wir vom Trödel oder Sperrmüll zusammengesucht, repariert, gestrichen und gewachst, selbst gepinselt und tapeziert, die Theke gebaut und darüber Leuchten aus Einmachgläsern gehängt." "Es ist so wie in Großmutters längst vergessener Küche", schwärmt Betty Pintar, die aus Langenfeld in die Monheimer Altstadt gekommen ist.

Nach gut vier Wochen FulltimeJob rund ums Café haben die beiden Chefinnen ihren Schritt in die Selbstständigkeit noch nicht bereut. "Hier merken wir erstmal, was wirklich in uns steckt und können das richtig ausleben", sagt Miriam Winzer. "Die Hausarbeit bleibt jetzt einfach mal liegen", erklären die Geschäftsfrauen.

Die Kinder der beiden - sechs, drei und fünf Jahre alt - essen im Café, malen in der Kinderecke oder sitzen mit Mama Simone Windges in der benachbarten Werkstatt beim Kinder-Nähkursus, während die Papas stolz auf die besetzten Tische blicken, zwischen denen ihre Frauen souverän umherschwirren, um die Gäste zu bedienen. Dabei kommen die beiden Damen nicht vom Fach: Die eine kommt aus der Werbung, die andere aus der Reisebranche.

Der Gedanke zum Café reifte während der Elternzeit, das Konzept ebenfalls. Auf jeden Fall war Letzteres für die Wirtschaftsförderung der Stadt so bestechend, dass die beiden Monheimerinnen den Zuschlag für das Ladenlokal in der Altstadt bekamen. "Bis heute wurden unsere guten Erwartungen weit übertroffen", sagt Winzer. "Die Gäste geben sich die Klinke in die Hand."

Zugegeben: Zurzeit ist das Kreativ-Café noch ein reiner Mädels-Hort, wo sich Alte und Junge treffen und bei selbst gemachtem Ingwertee oder "Hugo" aus selbst gesammelten Holunderblüten aus den Rheinauen plaudern und neue Kontakte knüpfen.

Für Windges und Winzer ist der noch neue Berufsalltag ein Traum, auch wenn sie jeden Tag fünf Kuchen backen und abwechselnd von 9 bis 18 Uhr in der gemütlichen "Wohnzimmerwelt" Frühstück und Snacks servieren. "Unsere Männer stehen hinter uns. Sonst ginge das gar nicht", sagt Miriam Winzer.

Viel Liebe steckt in jedem Detail. Die kleine Speisekarte mit süßen und herzhaften Gerichten ist reizend illustriert, die Rezepte umfassen sowohl Uromas bewährten Marmorkuchen als auch eine neu kreierte Apfel-Kardamom-Torte. Selbst der Keks zum Cappuccino ist selbst gebacken.

Da Simone Windges und Miriam Winzer aber nicht nur Backen und Kochen zu ihren Leidenschaften zählen, sondern auch Basteln und Nähen, finden neben dem Café entsprechende Workshops statt.

Für die nächsten Wochen geplant sind noch ein Torten- und ein Barrista-Kursus, aber auch saisonales Basteln mit Kindern steht auf dem Kreativ-Plan der beiden Monheimerinnen.

(RP)
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