Langenfeld Katzberg: Einlochen fürs Tierheim

Langenfeld · Am Sonntag richtet der Golfclub ein Benefiz-Turnier für heimatlose Tiere aus. Im August folgt eine Stadtmeisterschaft.

 Harald Noubours vom Hildener Stadtsportverband MATZERATH

Harald Noubours vom Hildener Stadtsportverband MATZERATH

Foto: RALPH MATZERATH

Kurz vor dem Abschlag auf dem Golfplatz am Katzberg schaut Harald Noubours noch einmal ganz genau hin. Der 55-Jährige macht noch ein paar Probeschwünge als Trockenübung mit seinem Driver. Dabei handelt es sich um einen Golfschläger, dessen Kopf ein besonders großes Volumen hat. Er wird vor allem für längere Schläge verwendet. Früher waren Driver aus Holz gefertigt. Inzwischen bestehen sie weitgehend aus leichten Metallen wie Titan oder Kevlar. Nach den Testläufen fixiert Noubours mit seinen Augen den kleinen, weißen Ball. Er atmet tief durch, holt zum Schlag aus - und trifft.

Das Spielgerät mit Hartgummikern fliegt über 100 Meter weit in das Feld und landet nahe der Zielfahne. Der Hildener nickt zufrieden. "Für mich ist das die absolute Entspannung", meint der passionierte Golfspieler nach seiner Übung auf der "Driving Range", wo vor allem Abschläge trainiert werden können. "Ich habe in meinem Leben schon viele Sportarten betrieben - von Fußball bis Tennnis", sagt Noubours, "aber Golf hat es mir einfach angetan."

Damit ist der Sportwart des Golfclubs am Katzberg nicht allein. Mehr als 460 Mitglieder zählt der Ende der 1990er-Jahre gegründete Club - Tendenz steigend. "Wir haben inzwischen sogar eine Warteliste eingerichtet, weil es viele Anfragen gibt", freut sich das Vorstandsmitglied. Er will Golf ein Stück weit aus der elitären Ecke holen.

Früher galt der Sport vor allem als Freizeitbeschäftigung für vermögende Ärzte, Anwälte oder Manager. "Das ist heute ganz anders", meint Noubours. Im Club am Katzberg seien im Grunde alle Berufsgruppen vertreten. "Wir sind offen für jeden und legen darauf höchsten Wert", unterstreicht der Hildener. Für etwas mehr als 1000 Euro im Jahr könne jeder auf dem Platz spielen. "Eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio kostet auch nicht viel mehr." Es gibt viele Dinge, die auf dem Platz zu beachten sind. Über allem schwebt die Etikette, die das Miteinander regelt. Die Benimmregeln für Golfspieler beziehen sich größtenteils auf das Verhalten während eines Spiels. Auf dem perfekt getrimmten Grün kann nicht einfach jeder Spielen, wie er will.

"Es gibt eine ganze Reihe von Vorschriften, die das Zusammenspiel erleichtern sollen", sagt Günter von Ameln, Sprecher des Clubs. Das sei vor allem eine Frage der Sicherheit. "Man darf nicht vergessen, dass die Bälle teilweise mehr als 100 Meter weit fliegen und andere Spieler verletzten könnten." Deswegen gebe es immer ehrenamtliche Helfer aus dem Club, die für einen reibungslosen Ablauf auf dem weitläufigen Gelände sorgen.

Einer von ihnen ist Fred Korthauer, den Boubours nur "die gute Seele" nennt. Er passt darauf auf, dass sich die "Flights" nicht in die Quere kommen. Gemeint sind die meist drei- bis vierköpfigen Spielergruppen, die von Loch zu Loch ziehen. "Im Vergleich ist unser Platz mit neun Löchern relativ kompakt angelegt", weiß der Routinier. "Das erfordert ein sehr exaktes Spiel."

Ebenfalls unverzichtbar für das Golfvergnügen sind die Greenkeeper, die den Rasen hegen und pflegen. Der Club organisiert viele Turniere im Jahr. Das nächste ist am Sonntag, 27. April. Es ist ein Benefiz-Turnier für das Tierheim Hilden, das auch die Städte Langenfeld, Monheim, Haan, Mettmann und Erkrath abdeckt. "Wir suchen immer wieder Einrichtungen und Aktionen aus, die wir finanziell unterstützen", sagt von Ameln. "In diesem Jahr haben wir uns für den Tierschutz entschieden."

Die Teilnahme an dem offenen Turnier kostet 25 Euro. Bisher haben sich etwas mehr als 70 Golfer gemeldet. Möglich sind bis zu 88 Teilnehmer. Der Erlös geht komplett an das Hildener Tierheim. Außerdem plant der Verein in Zukunft eine enge Kooperation mit der Stadt Langenfeld, um an den Schulen Golf-AGs realisieren zu können. Am 17. August stehen zudem die ersten Langenfelder Stadtmeisterschaften am Katzberg an. "Gäste sind jederzeit willkommen", sagt Noubours. "Im Club herrscht eine fast schon familiäre Atmosphäre." Dann geht er wieder auf das Grün - für ein paar Abschläge.

(arod)
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