Langenfeld/Monheim Kein Telefon, kein Internet in Langenfeld und Monheim

Langenfeld/Monheim · Ein Kabel der Telekom in Düseldorf ist bei Probebohrungen beschädigt worden. Tausende ohne Netz.

Langenfeld/Monheim: Kein Telefon, kein Internet in Langenfeld und Monheim
Foto: Uwe Miserius

Kunden der Telekom wurde gestern leidvoll ihre völlige Abhängigkeit von modernen Kommuniaktionssystemen vor Augen geführt: Denn von 8.30 bis teilweise zum Abend waren viele Unternehmen ganz oder teilweise telefonisch nicht erreichbar oder die Datenfernübertragung funktionierte nicht. "Wir können hier wenig tun", sagte Miguel Manieck, Disponent bei der Hilgers Transport GmbH. Die Kommunikation mit Kunden werde jetzt über private Handys abgewickelt, die Fahrer meldeten sich über die Notfalltelefone, um ihren Standort mitzuteilen und Aufträge einzuholen. Die Daten, die man einem Großkunden aus Langenfeld übermitteln wollte, habe man auf einen Stick gezogen und persönlich vorbeigebracht. "Eine Störung in einem solchen Umfang haben wird noch nicht erlebt", so Manieck. Den Schaden könne man wohl kaum einklagen.

Grund für die gestörten Netzanschlüsse in Monheim, Langenfeld, Leverlusen-Opladen und Leichlingen war ein beschädigtes Kabel der Telekom. Der Kampfmittelräumdienst hatte in Düsseldorf für Kanalbauarbeiten Sondierungsbohrungen vorgenommen und das Kabel getroffen, wie Telekom-Pressesprecherin Michaela Weidenbrueck mitteilt. Die Reparaturarbeiten dauerten bis in den Abend an.

"Dieser Arbeitstag ist verloren", klagt Immobileinmaklerin Ute Mittelstädt. Das Telefon funktionierte teilweise gar nicht, Anfragen von Interessenten für Objekte, die bei ImmoScout eingestellt sind, haben sie nicht erreicht. "Ich kann weder E-Mails abrufen noch schreiben". "Man ist beruflich sehr behindert", berichtet die Werbegrafikerin Katharina Hannemann, die gerade an einem Programmheft für einen Kunden in Rheinland-Pfalz arbeitet und von benötigten Informationen abgeschnitten ist. Ihre wichtigsten Kunden habe sie morgens informiert, dass sie nur per Handy erreichbar sei. Ansonsten habe sie einfach ihr tägliches Schwimmtraining ausgedehnt.

Den einen bescherte der Tag unfreiwillige Pausen, bei anderen ließ er durchaus existenzielle Nöte aufkommen: Denn wer gestern zufällig kein Bargeld mehr hatte, aber Lebensmittel einkaufen musste, musste bei Edeka Hövener im Monheimer Tor unverrichteter Dinge wieder abziehen. "Bei uns funktionierten die EC-Geräte nicht", sagt Marktleiterin Angelika Grimm. Die Warenbestellung musste stückweise übers Telefon durchgegeben werden, während sonst die Artikel gescannt, die benötigte Menge eingegeben und per Leitung verschickt wird. Zeitweise konnte auch bei der Sparkasse kein Geld abgehoben werden, wie Pressesprecher Gerd Meyer bestätigt.

(RP)
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