Langenfeld Kinder lernen Umgang mit Smartphone

Langenfeld · Bei einem Lehrgang im Langenfelder Kinderhaus am Winkelsweg bekamen 25 Mädchen und Jungen jetzt Hinweise für den richtigen, nämlich kritischen Umgang mit ihrem Smartphone.

 Tina Tillmann (2. von links) zeigt Vivian, Viviane und Silas (von links) beim Online-Workshop im Kinderhaus einen kritischen Umgang mit dem Smartphone.

Tina Tillmann (2. von links) zeigt Vivian, Viviane und Silas (von links) beim Online-Workshop im Kinderhaus einen kritischen Umgang mit dem Smartphone.

Foto: Ralph Matzerath

Im Kinderhaus am Winkelsweg geht es hoch her. Hier haben sich 25 Kinder eingefunden, die am Workshop "Sei du selbst - auch online" teilnehmen wollen, der in Kooperation mit der Bildungsinitiative "Glücksfabrik" und der Krankenkasse IKK classic stattfindet. "Eigentlich hatten wir nur 20 Teilnehmer vorgesehen", freut sich Christiane Klosterkemper, Leiterin des Kinderhauses, über die Nachfrage, die so groß war, dass sogar noch Kinder abgewiesen werden mussten.

Die Jungen und Mädchen bis 14 Jahre sollen während des Workshops einen kritischen Umgang mit ihrem Smartphone lernen. "Die werden ja immer jünger", weiß Klosterkemper. "Viele haben in der Grundschule schon ihr Handy." Die Unsicherheit, was die Handhabung dieser Geräte angeht, ist groß - nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei ihren Eltern.

Workshopleiterin Tina Tillmann von der Glücksfabrik formuliert es treffend: "Das Smartphone ist ein Alleskönner-Gerät. Durch die Smartphone-Nutzung tragen die Kinder die komplette Erwachsenenwelt in der Hosentasche." Und diese Welt birgt viele Gefahren. "Sie haben Zugang zu Tötungs- und Gewaltvideos, zu Pornografie", sagt Tillmann. Sie haben Zugang zu allen Welten und sind dadurch einer ständigen Überforderung ausgeliefert. "Die Sozialen Netzwerke laden zu Cybermobbing ein und auch zur Preisgabe persönlicher Daten", betont Tillmann.

Durch den Workshop "Sei du selbst - auch online" sollen die Kinder "einen annähernd vernünftigen Umgang lernen". Das erreicht Tillmann einerseits durch eine gewisse altersgerechte Erschütterung, aber auch durch eine spielerische Annäherung an das Thema.

Hannah (10) hat seit den Sommerferien ein Smartphone. "Es ist mein erstes", erzählt sie. Als sie drei Jahre alt war, bekam sie ein Kinderhandy. "Das war nur zum Spielen", meint sie. Mit ihrem Smartphone macht sie auch gerne Spiele. "Ich schreibe auch mit anderen und verabrede mich." Aber es gibt auch Sachen, die sie nicht macht. "Ich soll keine Fotos von mir verschicken und ich soll mir bei Spielen einen Spitznamen geben und nicht den eigenen Namen verwenden", erzählt Hannah.

Auch Miriam kann seit den Sommerferien ein Smartphone ihr Eigen nennen. "Ich verwende es für Youtube und Snapchat", verrät die Elfjährige. Auch ihr ist die Sicherheit wichtig. "Ich lade keine Fotos hoch und melde mich mit meiner E-Mail-Adresse an und nicht mit meiner Handynummer." Und damit sie auf Youtube keine ungeeigneten Videos öffnen kann, wurde eine Altersbeschränkung installiert.

Durch den Workshop erfahren die Kinder noch einmal ganz eindrücklich, welche Gefahren im weltweiten Netzwerk lauern, aber sie lernen auch, wie sie diesen aus dem Weg gehen und wie sie sich wirklich gut selbst schützen können. Am Ende der Veranstaltung gehen sie mit dem notwendigen Rüstzeug nach Hause, das es ihnen ermöglicht, sehr bewusst auf sich selbst und auf ihr soziales Umfeld zu achten.

(sue)
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