Monheim Kinotage locken ins Haus der Jugend

Monheim · Bis Freitag läuft das Filmvergnügen für Kinder und Jugendliche - mit täglichen Aktionen, Lesungen und Filmbesprechungen.

 Filmproduzent Philipp Budweg ist zum Auftakt der Kinotage im Haus der Jugend mit dabei.

Filmproduzent Philipp Budweg ist zum Auftakt der Kinotage im Haus der Jugend mit dabei.

Foto: ralph matzerath

Worauf es bei einem guten Kinderfilm ankommt, weiß Philipp Budweg ganz genau. "Kinder wollen auch ernst genommen werden", sagt der 42-Jährige. Aus der Kniebeuge heraus eine Geschichte zu erzählen, ist demnach nicht sein Ding. Schließlich sei die Zielgruppe nicht begriffsstutzig und durchaus auch bereit für ernstere Themen. "Im Idealfall kommen sowohl Eltern als auch Kinder lächelnd aus dem Kino", meint Budweg. Es gehe auch nicht immer unbedingt um Action und Spezialeffekte. "Viel wichtiger ist, dass die Geschichte gut ist."

Das ist seiner Meinung nach bei "Rico, Oskar und die Tieferschatten" definitiv der Fall. Als Produzent der überaus erfolgreichen Buchverfilmung von Regisseurin Neele Vollmar kommt die Einschätzung nicht überraschend. Aber es steckt mehr dahinter. "Die Vorlage erzählt eine außergewöhnliche Geschichte, in der viele spannende Aspekte stecken", meint der Münchner.

Auftakt Zum Start der Kinotage im Haus der Jugend ist der Filmproduzent in Monheim zu Gast. Heute läuft im Haus der Jugend ab 10 Uhr noch einmal der mehrfach ausgezeichnete Film über die beiden Jungs Rico und Oskar, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Rico ist Förderschüler und nennt sich selbst "tiefbegabt". Er lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter. Beim Sammeln von Fundstücken vor dem Haus trifft er zufällig den hochbegabten Oskar, der eine Art Mathematik-Genie ist und die ersten 107 Primzahlen auswendig kennt. Allerdings ist er auch sehr ängstlich und hat eine merkwürdige Marotte: Er trägt stets einen Helm. Die beiden Jungs freunden sich schnell an und werden im weiteren Verlauf in eine spannende Entführungsgeschichte verstrickt.

Zuschauerzahlen Bisher haben rund 670 000 Menschen den Film im Kino gesehen. Laut Budweg soll die Fortsetzung der bisher dreiteiligen Literaturverfilmung im Sommer 2015 starten. "Es geht in der Geschichte unter anderem um Familie, Mut, Freundschaft, Anerkennung und Außenseiterrollen", sagt der Produzent. "Da steckt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen viel drin."

Was es sonst noch gibt Die Kinotage im Haus der Jugend gehen indes weit über den gezeigten Film hinaus. Heute gibt es im Anschluss an die Vorstellung beispielsweise ein Nachgespräch mit Katharina Trautmann von der Kindermedienstiftung "Goldener Spatz" und Phillip Budweg. Dazu gibt es Quizaktionen, und Julia Gerhard, Leiterin des Ulla-Hahn-Hauses, liest mit den Kindern die Buchvorlagen. "Es geht um mehr als einfach nur das reine Filmgucken", sagt Evelyn Krautstein vom Team des Hauses.

Am Donnerstag geht es weiter mit dem Film "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte" - mit anschließender Fotoaktion. Am Freitag folgen die beiden Kurzfilme "Der Grüffelo" und "Das Grüffelokind". Eingerahmt wird die Vorführung mit einer Malaktion, die von der Künstlerin Britt Reinhard geleitet wird. Die Filme beginnen immer um 10 Uhr und richten sich vor allem an Kinder von 6 bis 13 Jahren.

Unterstützung Möglich wird die Vorführung von "Rico, Oskar und die Tieferschatten" durch die Tour der Kindermedienstiftung Goldener Spatz. "Wir reisen immer im Herbst quer durch Deutschland, um Kindern das Preisträgerprogramm zu zeigen", sagt Trautmann. Das Besondere daran sei, dass eine Kinderjury über die Vergabe der Auszeichnungen entscheide. "Außerdem ermöglichen wir im Rahmen der Vorstellungen Gesprächsrunden mit Regisseuren, Schauspielern, Produzenten und Autoren."

Jury Als Jurymitglied kommen Mädchen und Jungen zwischen 9 und 13 aus dem deutschsprachigen Raum in Frage. Aus den Bewerbungen werden je nach cineastischer Begeisterung bis zu 25 Kinder ausgewählt.

(dora)
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