Langenfeld/Monheim Kirchen schützen Schätze per Video

Langenfeld/Monheim · Furcht vor Randale und Diebstahl: St. Martin setzt auf Videoüberwachung, St. Dionysius in Monheim auf Kirchenwächter.

 Die Kirchen in Langenfeld hüten zum Teil kostbare Schätze. Hier präsentiert Pfarrer Gerhard Trimborn eine Monstranz aus St. Martin.

Die Kirchen in Langenfeld hüten zum Teil kostbare Schätze. Hier präsentiert Pfarrer Gerhard Trimborn eine Monstranz aus St. Martin.

Foto: MATZERATH

Mit allem Gottvertrauen täglich öffnen - oder aus Angst vor Diebstahl und Randale verschlossen bleiben? Ob katholisch oder evangelisch - die Gemeinden in Langenfeld und Monheim versuchen, einen Mittelweg zu finden. Als grobe Faustregel gilt: Die großen, zentralen Kirchen sind außerhalb der Gottesdienste wenigstens für ein paar Stunden pro Tag geöffnet - für ein Gebet oder eine persönliche Einkehr. Kleinere Gotteshäuser allerdings bleiben verschlossen. "Grundsätzlich lassen wir niemanden, der eine Kirche besuchen will, auf der Straße stehen", sagt Friedrich-Wilhelm Frank, der Vorsitzende des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld. Das ist ein schöner Satz, der vor allem für die älteste evangelische Kirche in Langenfeld gilt, die Martin-Luther-Kirche an der Trompeter Straße in Reusrath. Dort schließt der Küster die Kirche morgens um 8 Uhr auf und abends, sobald er geht, wieder ab.

Für alle anderen evangelischen Gotteshäuser will Frank seinen Satz so verstanden wissen: Wer partout in eine Kirche hineinmöchte, muss über das benachbarte Gemeindehaus den Küster suchen, finden und ihn höflich fragen, ob er denn ausnahmsweise aufsperren würde. Sofern keine schwerwiegenden Gründe dagegen sprächen, würden solche Bitten erfüllt. "Mit dieser Regelung kommen alle gut klar. Es liegen mir jedenfalls keine Beschwerden über geschlossene Kirchen vor."

Ehrenamtliche Kirchenwächter einzusetzen, hält Frank spontan für einen unerfüllbaren Wunsch. Bereits jetzt hätten die bekannten Ehrenamtler meistens mehr als eine Aufgabe im Gemeindeleben zu erfüllen. Ihnen noch mehr an Zeitaufwand aufzubürden, sei unmöglich.

Bei den Katholiken haben St. Josef und St. Martin feste Öffnungszeiten. St. Josef öffnet an Werktagen um 9 Uhr und schließt montags, mittwochs und freitags um 13 Uhr, dienstags und donnerstags um 17 Uhr. Vor allem an den Markttagen, also dienstags und freitags, nutzten zahlreiche Gläubige die Gelegenheit für eine ganz persönliche Einkehr. St. Martin in Richrath öffnet von Dienstag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr - zu eben jenen Stunden, in denen auch das Pfarrbüro besetzt ist. Dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können per Videoanlage sehen, was im Kirchenraum vor sich geht. Und auch anderswo hat das Pfarrbüropersonal ein wachsames Auge darauf, wer die Kirchen besucht.

In Monheim nutzt die katholische Gemeinde von St. Dionysius die Hilfe von ehrenamtlichen Kirchenwächtern. Von Montag bis Donnerstag öffnet die Kirche zwischen 16 und 17 Uhr für Gläubige. Früher waren noch zwei Stunden unter Aufsicht möglich. Doch da den ehrenamtlichen Kirchenwächtern der Nachwuchs fehlt, mussten sie sich auf das Mögliche beschränken. In St. Gereon wird den Gläubigen nur während der Gottesdienste aufgeschlossen.

(dne)
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