Monheim Kita-Pläne: Anwohner warnen vor Verkehrschaos

Monheim · Die Kirchengemeinde St. Gereon will am Kirchgässchen einen neuen Kindergarten bauen. Etliche Anwohner fordern Sicht- und Lärmschutz.

 So etwa soll der neue Kindergarten aussehen.

So etwa soll der neue Kindergarten aussehen.

Foto: Hubacher

Noch ist das Grundstück entlang des Kirchgässchens beschaulich. Zwei unbewohnte Häuser stehen auf dem 2200 Quadratmeter großen Areal, das der katholischen Kirche gehört. Hinzu kommen eine große Wiese und alte Bäume. Bald soll auf dem Gelände deutlich mehr Betrieb herrschen. Die Gemeinde plant eine Kindertagesstätte für vier Gruppen, inklusive Kindern unter drei. Bei den Anwohnern sorgen die bei einer Bürgeranhörung im Ratsaal vorgestellten Pläne für mäßige Begeisterung. Neben mehr Lärm und Verkehr kritisieren sie die Form des Neubaus. "Dieser Klotz passt nicht in die Altstadt", sagt ein Nachbar des Grundstücks. Der Neubau stehe in einem ästhetischen Gegensatz zur Altstadtsatzung, die den urigen Charakter des historischen Stadtkerns betone.

Die Kita soll in West-Ost-Richtung am Kirchgässchen errichtet werden. Weil das Gelände ein starkes Gefälle hat, soll der Eingangsbereich dreigeschossig sein und dann in einen zweigeschossigen Bau übergehen. Das Design ist modern und aufs Wesentliche beschränkt "Das Eingangsgeschoss wird in den Hang eingearbeitet", erklärt der Kölner Architekt Simon Hubacher. "Entlang der großzügigen Grünflächen sind die Ausgänge der Gruppenräume geplant." Ein "funktionaler Bau", sagt er. Für Irritationen sorgen indes die knapp kalkulierten Parkplätze, die laut Hubacher auf ein Minimum reduziert sind: "Vorgesehen sind drei Stellplätze fürs Personal am Krichgässchen und vier für den Bring- und Abholverkehr durch die Eltern im Eingangsbereich entlang der Franz-Böhm-Straße." Zudem gebe es genügend Parkplätze in "zumutbarer Entfernung" - etwa auf dem Schützenplatz Am Werth. Ein Anwohner regte einen von der Kita-Leitung organisierten "Hol- und Bringservice" an, der die Kinder vom Schützenplatz in die Einrichtung begleitet.

Bei zehn bis zwölf Mitarbeitern und bis zu 90 Kindern, die vor Ort betreut werden sollen, sei ein Verkehrschaos unausweichlich, kritisieren die Anwohner. "Die Situation ist ohnehin sehr beengt", meint etwa Gerd Lohmann. Immerhin sei das Kirchgässchen kaum mehr als ein schmaler Weg, das kaum Platz für ein Fahrzeug biete. "Es gibt teilweise keinen vernünftigen Bürgersteig. Gerade zu Stoßzeiten könnte es ziemlich turbulent werden", meint ein anderer Zuhörer. Die Anwohner wünschen sich außerdem einen Sicht- und Lärmschutz.

Hintergrund der Planungen sind die Bemühungen der Kirche, das Gemeindeleben an den beiden Standorten St. Gereon und St. Dionysius (Baumberg) zu konzentrieren. Im Keller der neuen Kita sollen etwa auch Archivarbeit und andere Nutzungen möglich sein. Im Gegenzug soll die in die Jahre gekommene Kita an der Krummstraße mittelfristig abgerissen werden, um das Grundstück für Wohnbebauung zu erschließen. Sie wird aber bis zur Fertigstellung des Neubaus weiter genutzt. Bernd-M. Wehner vom Kirchenvorstand versprach: "Wir nehmen die Wünsche der Anwohner auf und prüfen, wie wir den Anregungen nachkommen können."

(dora)
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