Monheim Kleidung für Flüchtlinge: Der Bedarf steigt

Monheim · Die Kleiderkammer des DRK ist wegen der steigenden Asylbewerberzahlen mehr denn je auf Spenden angewiesen.

 Heike Ogon, Eva Niedermeyer und Katharina Albien (v.r.) freuen sich über eine Kleiderspende der Mega, die Udo Jürkenbeck (m.) an das DRK überreicht hat.

Heike Ogon, Eva Niedermeyer und Katharina Albien (v.r.) freuen sich über eine Kleiderspende der Mega, die Udo Jürkenbeck (m.) an das DRK überreicht hat.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Fein säuberlich gestapelt liegen Trainingsjacken, Turnschuhe und Hosen auf den Tischen. Katharina Albien sortiert die Kleidungsstücke in Kartons und bringt sie in einen Nebenraum. Der Monheimer Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird die Ware schnell an den Mann und die Frau bringen. "Die Nachfrage ist in den letzten zwei Jahren enorm gestiegen", sagt die 75-Jährige. Seit vielen Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich in der Kleiderkammer des DRK. "Bei bestimmten Dingen haben wir inzwischen Engpässe."

Vor allem Bettwäsche, Handtücher sowie Kinder- und Herrenbekleidung seien rar. Umso willkommener ist die Sachspende der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung (Mega), die nun an den Ortsverein überreicht wurde. Insgesamt 35 Paar Schuhe sowie Sportbekleidung und Jacken spendete das städtische Tochterunternehmen an die Kleiderkammer. Rund 1300 Euro ließ der Energieversorger sich dies kosten.

"Wir hoffen, dass wir damit einen Impuls setzen und weitere Unternehmen zu einer Spende bewegen können", sagt Geschäftsführer Udo Jürkenbeck. Aus einem Zeitungsbericht habe er erfahren, wie stark die Kleiderkammer des DRK im Moment frequenteiert sei. "Die Spende war eine spontane Entscheidung."

Laut Katharina Albien waren im vergangenen Jahr rund 1220 Personen vor Ort, um sich mit Kleidungsstücken zu versorgen. Fünf bis sechs Tonnen gewebten Materials kommen dabei pro Jahr zusammen. Das Angebot umfasst Damen- und Herrenbekleidung, Schuhe, verschiedene Accessoires, Bettwäsche, Handtücher, Spielzeuge und auch einige kleine Haushaltsartikel wie Kochlöffel oder Bratpfannen.

"Den Flüchtlingsfamilien, die zu uns kommen, fehlt es vor allem an Kinderbekleidung", sagt Albien. Doch nicht nur Asylbewerber werden vorstellig. "Wir versorgen auch viele Senioren und arme Familien." Der Schwerpunkt liege aber auf den Flüchtlingen.

Insgesamt leben derzeit 312 Asylbewerber in Monheim. Der Großteil ist in den Wohnheimen an der Danziger-, der Nieder- und der Rhenania-Straße untergebracht. Der Rest lebt in eigens dafür angemieteten LEG-Wohnungen im Berliner Viertel. Viele Familien haben mehrere Kinder. Laut Dietmar Marx, kommissarischer Leiter des Bereichs Ordnung und Soziales im Rathaus, sind etwa 35 Nationen vertreten. Syrer, Afghanen und Iraker sind ebenso dabei wie Roma aus Südosteuropa. "Wir rechnen alleine in diesem Jahr mit 150 zusätzlichen Flüchtlingen", sagt er. Der Bedarf an Angeboten wie der Kleiderkammer werde daher weiter steigen.

Beim DRK sind die Ehrenamtler darauf eingestellt. Die Monheimer, sagen sie, seien großzügige Spender. "Allerdings reicht das in vielen Bereichen nicht, um die Nachfrage zu decken", meint Christian Niedermeyer. "Wir sind für jede weitere brauchbare Spende dankbar - und die Bedürftigen sicherlich auch."

(dora)
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