Monheim Kleine Kicker kritisieren den Zille-Platz

Monheim · Bei einer Anhörung auf dem Bolzplatz äußern Kinder, Jugendliche und Anwohner ihre Ideen für die Neugestaltung.

 Der Spielplatz am Zille-Platz in Monheim soll umgestaltet werden. Die jungen Kicker mit Jil Kessel (li) haben ihre Vorstellungen bei einem Termin mit der Stadt geäußert. Fest steht: "Die Asche muss weg."

Der Spielplatz am Zille-Platz in Monheim soll umgestaltet werden. Die jungen Kicker mit Jil Kessel (li) haben ihre Vorstellungen bei einem Termin mit der Stadt geäußert. Fest steht: "Die Asche muss weg."

Foto: RALPH MATZERATH

Metin Varicioglu ist Experte in eigener Sache. Regelmäßig spielt er mit einigen Freunden auf dem Aschefeld am Heinrich-Zille-Platz Fußball. Der Bodenbelag, sagt der 15-Jährige, sei im Grunde eine Zumutung. "Asche geht gar nicht", unterstreicht der Teenager und moniert die hohe Verletzungsgefahr sowie den rötlichen Staub, der vor allem in sommerlichen Trockenperioden das gesamte Spielfeld einhüllt. "Es kann nicht gesund sein, wenn man das den ganzen Tag einatmet und dabei Sport macht", findet Metin. Seine Freunde sehen es ähnlich. "Es muss etwas passieren" ist die einhellige Meinung.

Jill Kessel und Eva Heggemann notieren die Ideen der Heranwachsenden. Die beiden in der städtischen Jugendförderung beschäftigten Spielplatz-Scouts waren in den letzten Wochen an vielen Stellen unterwegs, um Ideen für Spiel- und Sportplätze zu sammeln. Zuletzt waren sie in Baumberg an der Wilhelm-Leuschner-Straße. Nun steht also der Zille-Platz im Berliner Viertel auf dem Plan.

Insgesamt geht es um den Bolzplatz und das benachbarte Areal. Rund 1000 Quadratmeter sollen neu überplant werden. Viele Jugendliche sind bei der Anhörung dabei, um ihre Ideen zu äußern. Das Aschefeld ist einer der wohl am meisten genutzten Fußballplätze in der Stadt - vor allem in der warmen Jahreszeit. Die vorgetragenen Vorschläge sind vielseitig. Die einen wollen größere Tore, andere favorisieren einen Basketball-Platz neben dem Fußballfeld und manche wünschen sich gar witterungsfeste Fitnessgeräte oder eine Reckstange auf dem Gelände.

Auch eine Kletterwand wird von den Teilnehmern angeregt. Außerdem wünschen sie sich einen Wasserspender vor Ort, um den Durst stillen zu können. "Es nervt einfach, wenn man immer Getränke zum Platz schleppen muss", meint Metin. In einem sind sich so gut wie alle einig: "Die Asche muss weg!"

Als denkbare Alternativen werden vor allem Kunstrasen und Hartgummi genannt. Zudem wird eine wie auch immer geartete Überdachung angeregt, damit der Ball bei hohen Schüssen nicht mehr über den Zaun fliegen kann.

Kessel und Heggemann geben die Ideen zeitnah an ein Planungsbüro weiter, das dann Varianten für den neuen Sportpark am Zille-Platz entwickeln soll. Davor und danach gibt es noch ausführliche Beratungen in der "Spielplatz-Kommission", bevor eine entsprechende Vorlage für die zuständigen Ausschüsse erstellt wird. Dass die Stadt bei Planungsvorhaben auch Ortstermine anbietet, findet Patrick Müller gut. Der Jugendtrainer des 1. FC Monheim kennt die angespannte Sportplatzlage in der Stadt. "Es gibt kaum Spielfelder, auf denen in der Freizeit gekickt werden kann", sagt der 31-Jährige. In den Stadien und Spielstätten der Vereine sei durch Training und Ligaspiele oft kein Platz für Hobby-Fußballer. "Ich würde mich sehr freuen, wenn hier eine neuer Sportpark entsteht." Deswegen will er auch in der Kommission mitwirken. Auch Metin findet die frühzeitige Beteiligung gut. "Ich hoffe, dass die Umgestaltung schnell geht", sagt er, nimmt seinen Ball und geht zurück auf den staubigen Bolzplatz.

(dora)
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