Monheim Krankenhaus: Abriss zum Jahresbeginn

Monheim · Investor rechnet 2020 mit dem neuen Ärztehaus an der Alten Schulstraße.

 Das alte St.-Josef-Hospital in Monheim soll zum Jahresbeginn abgerissen werden - heißt es.

Das alte St.-Josef-Hospital in Monheim soll zum Jahresbeginn abgerissen werden - heißt es.

Foto: Ralph Matzerath

Vor einem Jahr war man exakt genau so weit: Der Vertrag zur Erbpacht für den Bau des Ärztehauses an der Alten Schulstraße stand kurz vor der Unterschrift. Auch heute werden wieder Daten genannt: Notarielle Beurkundung des Erbpachtvertrages: Ende des Jahres. Abriss des alten Krankenhauses zum Jahresbeginn. So zumindest sieht es Bernd Wehner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Gereon und St. Dionysius. Der Gemeinde gehört das Grundstück. "Die Fertigstellung des Ärztehauses sollte 2020 sein", sagt Rainer Kohl, einer der Investoren.

Nach einem finalen Gespräch von Stadt und Kirche in dieser Woche auf dem Monberg scheinen die Probleme ausgeräumt. "Wenn Herr Wehner das so sagt, wird das schon stimmen", sagt Kohl, "das hat in diesem Jahr schon eine ganz andere Beratungstiefe als im vergangenen." Auch mit dem Generalvikariat habe man ausführlich verhandelt.

Laut Kohl können die Monheimer auf einen sehr "repräsentativen viergeschossigen Bau mit acht bis zehn Ärzten" gespannt sein. Vorwiegend werden wohl Fachärzte, eventuell auch eine Radiologie, einziehen.

Gutachter ermitteln den Bedarf. Daneben werden auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück laut Bürgermeister Daniel Zimmermann 70 bis 80 Etagenwohnungen zum Mieten und Kaufen entstehen.

In den drei Jahren Verhandlungen über das Grundstück ist der Geduldsfaden des Bürgermeisters arg gespannt. Im Vorfeld des Treffens auf dem Monberg hatte er auf Anfrage noch gesagt: "Sollte es jetzt nicht zu einem Vertragsabschluss kommen, suchen wir ein anderes Grundstück für den Gesundheits-Campus."

Vielleicht bleibt der Stadt das erspart. Wehner ist da sehr sicher. Er redet offen über die Probleme beim Erbpacht-Vertrag. Zum Beispiel dem kirchlichen Mitspracherecht in Sachen Vermietung: "Natürlich würde die Kirche auf ihrem Grundstück keinen Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche vornimmt, oder ein Bordell dulden", sagt er. Aber solche Feinheiten seien vorab vertraglich abgeklärt. "Ob nun aber gleichgeschlechtliche, unverheiratete und konfessionslose Mieter in die Wohnungen einziehen, spielt keine Rolle", betonte er.

Die Höhe der Erbpacht sei zudem abhängig von der Nutzung. Für Arztpraxen, die dem Allgemeinwohl dienten, würde weniger Pachtzins genommen als für Wohnungen. Ein schwieriges Terrain, wenn sich die Verhältnisse ändern. Mittlerweile hat man sich wohl auf einen festen Pachtzins geeinigt, der auf Dauer bestehen bleibt. Wehner spricht da von einem "einheitlichen Ergebnis", hinter dem Kirche, Stadt und Investor stehen.

Die Monheimer werden den Fortschritt im Auge behalten. Wenn im Januar die Bagger anrollen, geht es tatsächlich los. 500 000 Euro hat die Kirchengemeinde erst einmal für den Abriss des Krankenhauses veranschlagt.

Überrascht wäre man allerdings nicht, wenn die Summe nach oben schraubt. Zum Beispiel durch Altlasten, die besonders entsorgt werden müssen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort