Ich bin in den 1970er groß geworden. Ein Rennrad war damals der Traum eines kleinen Jungen. Bis er wahr wurde, hab' ich zwei Jahre lang mein Taschengeld gespart. 1978 stand der knallrote Bianchi-Renner endlich unter dem Weihnachtsbaum. Seitdem bin ich vom Rennrad nicht mehr weggekommen. Mehr als 20 Jahre hab ich das Rad gefahren, bis es irgendwann in Düsseldorf gestohlen wurde. Das neue Rad musste wieder ein Rennrad sein. Im Kleinanzeigen-Teil der Zeitung bin ich fündig geworden. Kein Italiener, sondern ein Franzose aus den 1980ern erregte mein Interesse. Ohne viel Schnick-Schnack, ein wenig verkratzt und leicht zu reparieren. In den Pedalen kann man die Schuhe einklemmen, diese Klick-Systeme gab es damals noch nicht. Eine Zeit lang war ich richtig fit und hab fast jeden Abend viele Kilometer abgespult.