Monheim Krischerstraße: Die Baustelle ist eingerichtet

Monheim · Ab jetzt rollen die Bagger: Das wohl größte Bauvorhaben des Jahres wird das Stadtbild verändern. Anwohner und Einzelhändler blicken dennoch gelassen auf die kommenden Monate.

 Auf der Baustelle Krischerstraße geht's los: Michael Thiemann sperrt die Einfahrt zur Lindenstraße.

Auf der Baustelle Krischerstraße geht's los: Michael Thiemann sperrt die Einfahrt zur Lindenstraße.

Foto: RALPH MATZERATH

Noch ist der Asphalt an der Kreuzung Linden-, Krischer- und Kirchstraße nicht aufgerissen, aber die Vorzeichen für die kommenden Bauarbeiten sind schon sichtbar. Presslufthammer und Bagger warten auf ihren Einsatz. Gelbe Linien zeichnen die neue Verkehrsführung an der Kreuzung, die sich im Zuge der knapp zehnmonatigen Bauarbeiten in einen kleinen Kreisverkehr verwandeln wird. Doch zunächst stehen die Arbeiten an der Kanalisation an. Die Leitungen werden erweitert. Bis zu sechs Meter tief wird der Bereich an der Einmündung zur Lindenstraße dafür ausgehoben. Ab Montag wird es ernst.

"Endlich geht es los", meint Michael Thiemann. Er ist als Mitarbeiter des Bereichs Bauwesen im Rathaus zuständig für den Straßenbau. Sein Kollege Rainer Fester plant hingegen die Arbeiten an den Abwasserkanälen. "Es hat lange gedauert, bis es endlich grünes Licht für die Bauarbeiten gab, aber jetzt freuen wir uns auf die Umsetzung." Für die Planer im Rathaus waren die vergangenen Wochen eine Geduldsprobe. Wegen einer Beschwerde gegen das Ausschreibungsverfahren verzögerten sich die Bauarbeiten. Am Ende entschied der Kreis, dass bei der Vergabe der Aufträge alles sauber gelaufen sei. "Als ersten Schritt legen wir einen Bypass vom Kanal unter der Lindenstraße hin zum Knotenpunkt unterhalb der Kreuzung", erklärt Bauleiter Heiner Grimm von der auf Kanalbau spezialisierten Firma Heinrich Wassermann. "Dabei wird der Kanal von 1,20 Meter Durchmesser auf 1,50 Meter erweitert."

Danach, sagt er, gehe es dann unter der Krischerstraße weiter. "Wir greifen relativ massiv in den Altbestand ein", kündigt der 61-Jährige an. "Das ist an einer Geschäftsstraße natürlich immer eine besondere Situation. Wir versuchen, die Einschränkungen für Anwohner und Einzelhändler so gering wie möglich zu halten." Das dürfte ganz im Sinne der Betroffenen sein, die nach dem Umbau des ersten Abschnitts der Krischerstraße und des Rathausplatzes im vergangenen Jahr nun die nächsten Einschnitte befürchten. Trotzdem blicken Händler und Anwohner gelassen auf die kommenden Monate. "An der Situation können wir nichts ändern", meint Frisörmeisterin Elke Reyheller. Die Schaufenster in ihrem Salon sind bereits im "Baustellen-Stil" dekoriert. "Wir versuchen, das beste daraus zu machen." Ihr Vorteil sei, dass sie kaum Laufkundschaft habe. "Die meisten Kunden kommen gezielt. Das wird sicherlich auch während der Bauarbeiten der Fall sein."

Ähnlich sieht es auch Natascha Berwanger aus, die den benachbarten Kiosk betreibt. "Ich habe eigentlich keine Angst vor Umsatzeinbußen und denke, dass die Leute auch weiterhin den Weg zu uns finden." Auch die Anwohner wollen sich von Lärm, Staub und Dreck vor ihrer Haustüre nicht beeindrucken lassen: "Auf meinem Balkon werde ich vielleicht nicht mehr unbedingt sitzen", meint Jürgen Filz. "Das ist kein Weltuntergang." Auch Felicia Fama macht sich nach eigenem Bekunden "keinen Kopf" um die Bauarbeiten. "Jeder Umbau ist immer auch problematisch", sagt die Monheimerin. "Aber dafür ist nachher die Umgebung viel schöner."

(arod)
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