Langenfeld Künstler stellen die Welt auf den Kopf

Langenfeld · "Verkehrte Welt" lautet der Titel einer Ausstellung im Verwaltungsgebäude der LVR-Klinik.

 Sylvia Knust-Schubert und Elke Strate (v. li.) zeigen ihre Bilder in der Verwaltung der LVR-Klinik.

Sylvia Knust-Schubert und Elke Strate (v. li.) zeigen ihre Bilder in der Verwaltung der LVR-Klinik.

Foto: RALPH MATZERATH

Mit großen Augen starrt die Frau dem Betrachter entgegen. Ihre roten Haare sind wild gelockt. Sie hat einige Blumen in ihrer Mähne und hält sich zaghaft eine Hand vor das Gesicht. Die Farben ihrer Haut wirken befremdlich. Blau ist dabei und auch etwas Grün. Insgesamt wirkt das Gemälde von Sylvia Knust-Schubert verfremdet und unwirklich. Es ist Teil der Ausstellung "Verkehrte Welt", die bis zum 26. Februar im Verwaltungsgebäude der LVR-Klinik läuft. Zu sehen gibt es Abstraktes, Surreales und Verfremdetes.

"Eigentlich male ich mein ganzes Leben lang", sagt Knust-Schubert. Wenn sie nicht an der Leinwand steht, arbeitet sie als Lehrerin - unter anderem für Kunst. "Ich mag grelle und kräftige Töne", meint die 53-Jährige. Ohnehin habe sie eine große Vorliebe für "Farblichkeit". In letzter Zeit seien vor allem Porträts ein Faible von ihr. "Allerdings male ich Menschen immer verfremdet und nicht in den Tönen, die eigentlich zu erwarten wären."

Elke Andrea Strate zeigt einmal mehr ihre fein komponierten Abstraktionen. Diesmal hat sie sich in einem spannenden Dreiteiler elementaren Themen gewidmet. Es geht um Toleranz und Respekt, aber auch um Zerstörung: "Demolition" nennt sie eines ihrer eher düsteren Werke. "Das ist auch eine Anspielung auf die Barbarei des Islamischen Staates im Nahen Osten, der nicht nur Menschen umbringt, sondern auch Kulturdenkmäler sprengt, die Jahrtausende überdauert haben", sagt die Langenfelderin.

Sie hofft, dass die anderen beiden Werte, für die ihre Bilder stehen, dieser Zerstörung irgendwann ein Ende setzen - und Frieden einkehrt. So heißt ein weiteres Werk, in dem abstrakt die Weltreligionen vereint werden "In Harmonie und Koexistenz". Die nass aufgetragen Acrylfarben verschwimmen auf der Leinwand. Dazu gibt es Akzente mit Kohlestiften oder Spachtelmasse.

Helga Elisabeth ist ebenfalls in der Abstraktion zu Hause. Ihre Bilder gleichen extremen Vereinfachungen der Realität. So ist die sich reckende Frau unter der Dusche nicht direkt erkennbar, weil sie wirklich auf die wesentlichen Linien beschränkt ist. Aber die Burscheiderin zeigt auch Werke aus ihrer "figurativen Phase", wie sie es bezeichnet: Eine junge Frau schreitet im weißen Kleid durch ein scheinbar endloses Kornfeld. Sie wirkt gedankenversunken und ist ganz bei sich. "Ich lasse sie ankommen", sagt Elisabeth. "Seit meinem Ruhestand ist die Kunst mein Hobby, aber ich habe auch schon vorher viel gemalt", sagt die 74-Jährige.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 26. Februar bei freiem Eintritt in der Verwaltung der LVR-Klinik, Kölner Straße 82. Öffnungszeiten: mo bis do von 8 bis 16 Uhr und frei von 8 bis 13 Uhr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort