Monheim Künstler-Treff belebt das Rathauscenter

Monheim · Seit knapp einem Jahr betreibt Rosi Fritgen die "Kleine Galerie" an der Rolltreppe. Kreative Vielfalt ist dabei ihr Motto.

 Rosi Fritgen zeigt in ihrer "Kleinen Galerie" an der Rolltreppe in gemütlicher Atmosphäre Werke von Künstlern aus der Region.

Rosi Fritgen zeigt in ihrer "Kleinen Galerie" an der Rolltreppe in gemütlicher Atmosphäre Werke von Künstlern aus der Region.

Foto: RALPH MATZERATH.

Das erste, das beim Betreten der "Kleinen Galerie" auffällt, ist die wohnzimmerartige Atmosphäre. Eine kleine Couch nebst Beistelltisch steht in dem rund 50 Quadratmeter großen Ladenlokal im Rathauscenter. Antike Holzmöbel runden das gemütliche Bild ab. Die Wände hingegen sind komplett der Kunst vorbehalten.

Dutzende Gemälde verschiedener Künstler aus der Region sind zu sehen. Die gezeigten Stilrichtungen und Motive variieren stark. "Das Ambiente ist mir sehr wichtig", sagt die Galeristin Rosi Fritgen. "Jede Ausstellung soll als Gesamtkunstwerk wirken und deswegen müssen auch die gezeigten Werke harmonieren." Sie lege großen Wert auf die Qualität der Gemälde. "Es muss alles zueinander passen und ein gutes Gesamtbild abgeben", meint die Monheimerin.

Vor knapp einem Jahr kam sie bei einem Einkauf im Rathauscenter auf die Idee, mit einer kleinen Galerie für Belebung in dem Center zu sorgen. Damals standen viele Ladenlokale leer und die Vermarktung schien zu stagnieren. In enger Kooperation mit der Eigentümergesellschaft Phoenix Development gründete Fritgen kurzerhand die Galerie in den Räumen einer ehemaligen Boutique.

Seitdem, sagt sie, habe die Werkschau durchaus belebende Impulse im Center gesetzt. "Wir haben viele Besucher, die gerne auch mal länger bleiben, weil die Atmosphäre so nett ist", sagt die Galeristin. "Außerdem gibt es für Besucher immer wieder die Gelegenheit, auch mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen." Stoff für angeregte Diskussionen gibt es in dem Ausstellungsraum genug. Der bisweilen etwas wilde Stil- und Motivmix bietet für jeden künstlerischen Geschmack etwas. Ansichten der Monheimer Altstadt, Landschaften des Niederrheins und abstrakte Tierporträts werden ebenso gezeigt, wie moderne Kunstwerke oder alternativer Schmuck.

Wer sich eher für die Techniken interessiert, kann ebenfalls thematisch aus dem Vollen schöpfen. Von Ölmalerei über reliefartigen Bilden bis hin zu klassischen Aquarellen ist im Grunde alles vertreten. Für den angeregten Diskurs über Kunst sei die kreative Vielfalt durchaus förderlich, findet Fritgen. "Die Künstler, die wir zeigen, kommen inzwischen aus der gesamten Region", freut sie sich. "Und es sind beileibe nicht nur Hobbykünstler, die bei mir ausstellen." Hinter der Galeristin steht inzwischen eine Gruppe von ausstellenden Künstlern, die mit ehrenamtlichem Engagement den künstlerischen Betrieb an der Rolltreppe aufrecht erhalten.

Eine von ihnen ist Ellen Evers, die zu den Öffnungszeiten oft zugegen ist. "Die Galerie hat sich zu einem Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte entwickelt", sagt sie. "Es bleiben auch immer wieder Leute vor der Türe stehen und schauen sich die Bilder an. Es ist im Grunde ein niederschwelliges Angebot für alle Kunstfreunde."

Für Rosi Fritgen ist die Galerie auch ein Beitrag für eine lebendige Stadtmitte. Als zertifizierte Quartiersmanagerin will sie einen Treffpunkt schaffen, der für alle Generationen gedacht ist. Eine Infrastruktur, die "soziale und kulturelle Teilhabe" ermögliche, sei dabei das Ziel. "Sinn und Zweck der Quartiersarbeit ist immer auch eine lebendige und intakte Nachbarschaft", findet die Projektmanagerin. "Im kulturellen Bereich sind viele weitere Projekte, die von der Galerie ausgehen, denkbar."

(arod)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort