Langenfeld Laientheater spielt Kroatien-Stück

Langenfeld · Das Musikschul-Ensemble probt eifrig für die Premiere zum städtischen Mottojahr.

Langenfeld: Laientheater spielt Kroatien-Stück
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Beim Stichwort "Kroatien" denken die meisten Menschen wohl als erstes an Sommer, Sonne und ausufernde Strände. Ingrid Bembennek will mehr von dem Balkanland zeigen. In den letzten Wochen hat sich die ehrenamtliche Regisseurin tief in Kroatiens Geschichte und Kultur eingegraben - und dabei einige interessante Dinge entdeckt, die weit über das touristische Allgemeinwissen hinaus gehen. "Im Laufe der Jahrhunderte haben zahlreiche Völker ihre Spuren hinterlassen. Das spiegelt sich in den vielen historischen Städten und auch der Küche des Landes wider", sagt die 72-Jährige. In ihrem aktuellen Länderstück der städtischen Musikschule habe sie besonderen Wert auf "Kuriositäten und interessante Persönlichkeiten" gelegt.

Um die vielen Facetten unter einen Hut zu bringen, hat Bembennek die beiden Langenfelder Radfahrer Günni und Mattes ersonnen, die von ihrem Mann Klaus und von Wilfried Schwarz gespielt werden. Sie radeln durchs Land und landen bei dem Winzer Stipo (Jochen Buff), der die Besucher postwendend in die Feinheiten seines Landes einweiht - gemeinsam mit seiner sangesfreudigen Ehefrau Dajana (Angela Arndt).

Für den Zuschauer entspinnt sich eine turbulente Reise durch Kroatien. Die Szenen werden mit vielen Bildern und landestypischer Musik untermalt. Neben Musikern der Musikschule wirkt auch der traditionelle Klapa-Chor "Bandira" mit kroatischer Folklore mit.

Unter anderem das waldige Mirnatal ist als wichtigste Trüffelgegend in Osteuropa Thema in dem Stück. Auch die landestypische Koch- und Destillationskunst kommt nicht zu kurz. Berücksichtigt werden auch die Drehorte der "Winnetou"-Verfilmungen und die wohl kleinste Stadt der Welt mit 24 Einwohnern.

Seit mehr als einem halben Jahr bereiten sich Bembennek und ihr Ensemble auf die Premiere am 17. April vor. Schwierige Themen wie der Jugoslawienkrieg Anfang der 1990er Jahre klammert das Stück bewusst aus. "Die komplizierten politischen Aspekte überlasse ich den Veranstaltungen der VHS", sagt die Langenfelderin. "Wir haben uns vor allem auf Land, Leute und Kultur konzentriert." Ziel sei es, den Zuschauern auf unterhaltsame Weise das Land näher zu bringen. "Es gibt auch ohne dieses traurige Kapitel mehr als genug über Kroatien zu erzählen."

Unterstützung erhält das Ensemble aus der kroatischen Gemeinschaft "Zrinski i Frankopani" in Langenfeld, die vor allem bei der Aussprache besonders kniffliger Worte behilflich ist. Angela Arndt, die zwei Lieder auf kroatisch singen wird, kennt die phonetischen Eigenarten der Landessprache inzwischen ziemlich gut. "Zum Glück habe ich Sprachbeispiele von einer Langenfelder Kroatin erhalten", sagt sie, "aber die Betonung ist trotzdem nicht einfach." Trotzdem freue sie sich schon jetzt auf die Premiere.

(dora)
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