Langenfeld Landschaftspark Fuhrkamp wird größer

Langenfeld · Die Naturidylle, die seit 2004 nördlich der Berghausener Straße entstanden ist, soll sich in Richtung Norden fortsetzen.

 Die Erweiterungsfläche ist auf der Skizze rot umrandet.

Die Erweiterungsfläche ist auf der Skizze rot umrandet.

Foto: Stadt

Noch vor zehn Jahren waren auf dem 19 Hektar großen Gelände nördlich der Berghausener Straße öde Felder. Doch 23 000 eingepflanzte Bäume, 10 000 Sträucher haben seither eine Idylle für Spaziergänger, Reiter und frei lebende Tiere geschaffen. Der Landschaftspark Fuhrkamp wächst und gedeiht prächtig — und jetzt soll er auch noch größer werden. Die Stadt hat ein vier Hektar großes Grundstück erworben, auf dem der Park nach Norden bis zur Wolfhagener Straße fortgeführt werden soll. "Die Details stehen noch nicht fest. Wir wollen uns mit weiteren Bäumen, Sträuchern, Wander- und Reitwegen an der bisherigen Gestaltung orientieren", sagt der städtische Planer Stephan Anhalt. Am 19. September wird das Vorhaben den Stadtpolitikern im Planungsausschuss zum Beschluss vorgelegt.

 Die Natur breitet sich aus im Landschaftspark Fuhrkamp, durch den Wander- und Reitwege führen.

Die Natur breitet sich aus im Landschaftspark Fuhrkamp, durch den Wander- und Reitwege führen.

Foto: Ralph Matzerath

Dass sich der 2004 angelegte Landschaftspark aus ökologischer Sicht sehr gut entwickelt hat, bestätigt Ralf Badtke. "In den Wäldchen und drum herum hat sich eine sehr artenreiche Vegetation herausgebildet", sagt der Landespfleger der Biologischen Station Haus Bürgel, der das Gelände unlängst kartiert hat. "Unter anderem wachsen dort lilafarbene Flockenblumen, wilde Möhren und gelb blühender Rainfarn." Diese Vielfalt ziehe Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge aller Art an. Auch der renaturierte Burbach ist voller Leben.

Das Konzept ist nach den Worten des städtischen Landschaftspflegers Jens Mischel aufgegangen. Die Natur hat von der früheren Ackerfläche Besitz ergriffen, die Pflege beschränke sich im Grunde darauf, die zwei sich kreuzenden Wege frei zu halten (weshalb alle paar Wochen eine Mähmaschine anrückt): "Das soll so sein." Auch bejagt werde das Gebiet sporadisch; schließlich sollen sich dort keine Wildschweine ansiedeln.

Die Naturidylle vor der eigenen Haustür verdanken die Langenfelder der Bautätigkeit in Düsseldorf. Als damalige Eigentümerin des Berghausener Geländes verbuchte die Landeshauptstadt durch die naturnahe Aufwertung nämlich Punkte auf ihrem so genannten Ökokonto, schaffte so den gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich an die Natur für Bautätigkeit in Düsseldorf. In einem Vertrag wurde Langenfeld das Eigentum übertragen, musste im Gegenzug die Fläche entwickeln und erhalten. Die vier Hektar, die nun hinzukommen und diesmal auf dem Langenfelder Ökokonto verbucht werden sollen, befanden sich bislang in Privateigentum. "Wir wollten es seit vielen Jahren erwerben", berichtet Anhalt. "Aber in den Verhandlungen mussten wir dicke Bretter bohren und wegen Eigentümerwechseln mehrfach von vorne anfangen." Doch nun bestehe in Richtung Garather Wald die Möglichkeit, die bislang abrupt endenden Wander- und Reitwege fort- und zusammenzuführen. "Der von den bisherigen Eigentümern geduldete Trampelpfad entlang des Burbachs als Verbindung zur Wolfhagener Straße kann dann entfallen. Stattdessen wollen wir das Bachbett und den Uferbereich verbreitern, so dass mehr Raum für Tiere ist."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort