Langenfeld/Monheim Landwirte hoffen auf Frühjahr ohne Frost

Langenfeld/Monheim · Die Kälteperiode kam gerade noch rechtzeitig. Jetzt kann es wärmer werden.

 Für Josef Aschenbroich kam die Kälte gerade noch rechtzeitig.

Für Josef Aschenbroich kam die Kälte gerade noch rechtzeitig.

Foto: Matzerath

"Der Frost der letzten Tage war prima", blickt Landwirt Josef Aschenbroich auf den hartnäckigen Rest des Winters zurück. Noch besser hätte es den Landwirten im Kreis allerdings gefallen, wenn die Minustemperaturen im Januar oder frühen Februar gekommen wären. Nach dem vergleichsweise warmen, nassen Januar hatten einige Pflanzen bereits "auf Wachstum umgeschaltet", so dass die oberirdisch gewachsenen Triebe geringen, aber nicht ertragsmindernden Schaden nahmen. Die Zeit zwischen den beiden Frostperioden nutzte Aschenbroich, um die erste Einsaat vorzunehmen, speziell Sommergetreide. Vorher ließen die wassergesättigten Böden die Arbeit nicht zu, die Verdichtung des Bodens durch die Maschinen wäre zu groß gewesen.

Der letzte Herbst war sehr regnerisch, "wir hatten Mühe, die Rüben aus der Erde zu bekommen, und die vorbereitenden Arbeiten für die diesjährige Ernte waren entsprechend schwierig," erinnert sich der Ortvorsitzende der Landwirte in Langenfeld und Monheim an einen gar nicht goldenen Oktober, in dem während der Regenpausen "öfter Nachtschichten angesagt waren".

Nach Jahren ohne "richtigen Winter" war der Frost willkommen. Er ist notwendig, damit die für das Wurzelwachstum der Pflanzen benötigte Bodengare entsteht. Hierbei gefriert das Wasser im Boden und bricht große Erdklumpen auf. Dies schaffe gute Bedingungen für die anschließenden Feldarbeiten und die Aussaat. "Wir haben weniger Aufwand bei der Einsaat, brauchen nicht tief in den Boden einzugreifen, die entstehenden Wurzeln finden mühelos ihren Weg nach unten", beschreibt Aschenbroich den Nutzen. Die frostige Kälte hat auch die im Herbst gesäten Zwischenfrüchte, die zur Gründüngung, Humusaufbau und als Blühflächen für Insekten genutzt werden, in sich zusammenfallen lassen. Die gern fotografierten Sonnenblumen an der Wolfhagener Straße liegen platt auf der Erde, und stärken für die nächste Saat die wachstumsfördernde Humusschicht. Dort können jetzt mit minimaler Bodenbearbeitung Zuckerrüben gesät werden. Dem strengen Frost ist auch einiges an Ungeziefer zum Opfer gefallen. Für Landwirt Alois Kals war "der Winter gut". An die Niederschläge im Herbst erinnert er sich, "es war nicht so trocken wie im Herbst 2016". Er hat die Felder in den letzten Wochen schon gepflügt und teilweise auch gedüngt. Für weitere Aktivitäten sei der Boden noch zu kalt. Er hofft auf ein "normales" Frühjahr und, dass ihm späte Fröste wie im April 2017 erspart bleiben. Damals erfroren auf seinen Feldern die Blüten der frühen Erdbeersorten, "ein wirtschaftlich erheblicher Verlust".

(mmo)
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