Kreis Mettmann Landwirte wollen Tiere vor dem "Mähtod" bewahren

Kreis Mettmann · Der erste Grasschnitt steht an und für die Landwirte geht es jetzt darum, die Wildtiere zu schützen.

"Kein Landwirt will tote Kitze in der Gras-Silage oder in der Heumahd", betont Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Unfälle mit Wildtieren ließen sich größtenteils vermeiden, etwa durch den Einsatz eines Wildretters. Dabei handelt es sich um ein Alarmgerät, das die Tiere beim Grasschneiden aufscheucht und auf diese Weise Verletzungen vermeidet.

Zahlreiche Landwirte setzten diese Wildretter ein, um Rehkitze und Hasen zu schützen. Das Alarmgerät wird vorne am Trecker befestigt. Es sendet fünf Hektar weit einen durchdringenden Alarmton mit 105 Dezibel Schalldruck aus. "Rehkitze, Hasen und andere Wildtiere werden gewarnt, dass Gefahr im Verzug ist, und bringen sich rasch in Sicherheit", erläutert der Vorsitzende. Für Landwirte liege der Vorteil des Wildretters auf der Hand: Es sei nicht nur grausam, die Tiere unbeabsichtigt zu verletzen, sondern es verunreinige auch die Silage. Gerettet würden durch das Alarmgerät Hasen und Kaninchen ab einem Alter von drei Monaten, Fasane, Rehkitze ab dem Alter von etwa drei Wochen und jedes erwachsene Wild.

Es gibt viele Möglichkeiten, das Wild, wie Rehkitze und Hasen, die jetzt ihre Junge aufziehen, vor dem "Mähtod" zu schützen. "Die Bauern gehen die Fläche vor der Mahd ab und überprüfen, wo sich Wildtiere verstecken. Dazu mähen sie von innen nach außen, um den Wildtieren einen Fluchtweg zu bieten", erklärt Dahlmann. Viele Landwirte verwenden Wildretter, bestätigt der Landesjagdverband NRW. Jäger und Landwirte arbeiten eng zusammen, heißt es dort. Auch Drohnen, die mit Hilfe von Wärmebildkameras Rehkitze aufspüren, werden eingesetzt.

(cz)
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