Langenfeld Langenfeld bejubelt Handball-Helden

Langenfeld · Sportgemeinschaft Langenfeld hofft nach dem Pokaltriumph und Aufstieg in die 3. Liga auf weitere Sponsoren.

 Im Bistro des SGL-Bewegungszentrums feierte der Verein gestern Abend seine erfolgreichen Handballer.

Im Bistro des SGL-Bewegungszentrums feierte der Verein gestern Abend seine erfolgreichen Handballer.

Foto: rm-

Für die Verantwortlichen in der Handball-Abteilung der SG Langenfeld (SGL) hat das Tempo zum Erfolg in dieser Saison im Moment noch etwas Unwirkliches. Vermutlich wird es auch eine Weile dauern, bis das alles gesackt ist - Aufstieg in die 3. Liga, Meisterschaft in der Oberliga Nordrhein, Triumph im Deutschen Amateurpokal. Abteilungsleiter Klaus Majeres, damals angetreten mit dem Fernziel Oberliga, findet kaum weitere Superlative: "Es ist einmalig, historisch, unglaublich, gigantisch. Ich glaube, wir haben es geschafft, den Handball in Langenfeld zu etablieren."

Seiner Ansicht nach üben die ersten Herren eine enorme Strahlkraft aus. Die Mannschaft sei sportlich erfolgreich und im Auftreten ungeheuer sympathisch. "Das ist ein großer Faktor", betont Majeres, der einen Zuwachs an Mitgliedern im Kinder und Jugendbereich feststellt. Für die Zukunft hat er vor allem zwei Ideen. Erstens gehe es darum, die neuen sportlichen Herausforderungen anzunehmen: "Die 3. Liga wird für uns ein Riesen-Abenteuer." Außerdem hofft der Abteilungsleiter, dass sich auf der schwierigen Suche nach weiteren Sponsoren möglicherweise die eine oder andere Tür neu öffnet. Hauptsponsor sind bislang die Langenfelder Stadtwerke. Deren Geschäftsführer Kersten Kerl ("Ich war als Zuschauer beim Pokalsieg in Hamburg") versicherte auf Anfrage, die Handballer auch in der 3. Liga finanziell zu unterstützen. Für Trainer Dennis Werkmeister und sein Team haben sich mit den Ergebnissen in der jetzt beendeten Saison mehrere Träume erfüllt. "Wir haben das Maximale herausgeholt", betont der Coach. "Sollten wir die 3. Liga halten, wäre das mit einem Mini-Etat eine Riesensache." Tim Menzlaff ergänzt den Coach mit einer nicht ganz ernst gemeinten Ansage: "Ach was. Die hauen wir alle weg." Natürlich weiß der vor der Saison vom Leichlinger TV gekommene Rückraumspieler genau, dass auf die Mannschaft permanent dicke Brocken warten - weil er bereits über Drittliga-Erfahrung verfügt. Das Tempo, das Langenfeld in diesem Jahr an den Tag legt, hat aber auch für ihn etwas Unwirkliches.

Bürgermeister Frank Schneider und Sportamtsleiter Carsten Lüdorf bezeichneten den Doppelerfolg der SGL-Handballer als Riesenerfolg. Nach der vor wenigen Wochen perfekt gemachten Rückkehr der FCL-Badmintonspieler in die erste Bundesliga sei dies ein weiteres Ausrufezeichen für die Sportstadt Langenfeld. Finanziell unterstützt werde der Leistungssport aus dem städtischen Haushalt allerdings nicht, betonte Lüdorf. "Das gilt für SGL und FCL gleichermaßen." Allein für den Jugendleistungssport stünden im Stadtsäckel jährlich 8000 Euro bereit, die an Vereine erfolgreicher Nachwuchsathleten "zur weiteren Jugendförderung gehen".

Nach Lüdorfs Worten sind die Erfolge das Resultat einer guten Jugendarbeit der SGL gerade im Handball. In dieser Sportart hatte zudem Felix-Metzmacher-Schulleiter Rolf Schlierkamp vor etlichen Jahren ein vom Landessportbund anerkanntes Förderprojekt angestoßen. Der Ansatz dieses schulübergreifenden Projekts in Kooperation mit SGL und SG Solingen BHC: Langenfelder Kindern und Jugendlichen ein sinnvolles Freizeitangebot zu machen, zudem Talente für den Leistungssport zu gewinnen. Allerdings ist dieses Projekt zuletzt eingedampft worden. Laut Lüdorf wird Handball aber außerhalb der Vereine noch über Schulsportgemeinschaften gefördert.

(RP)
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