Langenfeld/Monheim Ab Freitag fallen Fahrten der S6 aus

Langenfeld/Monheim · Ab dem 28. April fährt die S6 zwischen Langenfeld und Köln wegen Gleisarbeiten nur stündlich. Einige Halte entfallen zudem komplett. Für diese werden Ersatzbusse eingesetzt.

 Viele Pendler nutzen die S 6, die von Köln über Leverkusen, Langenfeld (Bild) und Düsseldorf bis Essen fährt.

Viele Pendler nutzen die S 6, die von Köln über Leverkusen, Langenfeld (Bild) und Düsseldorf bis Essen fährt.

Foto: rm-

Wer zwischen Langenfeld und Köln mit der S-Bahn unterwegs ist, muss ab Freitag mehr Zeit einplanen. Denn die Linie S6 wird ab dem 28. April auf diesem südlichen Abschnitt etwa einen Monat lang nur noch stündlich verkehren, kündigte die Deutsche Bahn gestern an. Außerdem werden dann zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim vier Haltestellen nur mit ersatzweise eingesetzten Bussen zu erreichen sein. Auf Anfrage unserer Zeitung begründete eine Bahnsprecherin diese etliche Pendler treffenden Einschränkungen mit vorbereitenden Schienenarbeiten für den geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX).

Zwischen den beiden Kölner S-Bahnhöfen Mülheim und Stammheim werde der Abschnitt zwischen den Gleisen so verändert, dass sie künftig von S-Bahnen und Güterzügen genutzt werden können, erläuterte die Sprecherin. "Dazu müssen die Gleise zwischen Langenfeld und Köln-Nippes gesperrt werden. Die S6 entfällt auf dieser Strecke bis auf eine Verbindung pro Stunde. Außerdem verkehrt sie bis zum 19. Mai über die Ferngleise." Das heißt: Zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim stoppt die S6 während der genannten Bauphase nur noch in Leverkusen-Mitte. Als Ersatz bedienen Busse in diesen Wochen die Leverkusener Haltepunkte Rheindorf, Küppersteg und Chempark sowie Köln-Stammheim.

Im Viertelstunden-Takt soll der RRX in etwa zehn Jahren zwischen Köln und Dortmund verkehren. Dazu muss auf dem Abschnitt zwischen Langenfeld-Berghausen und Leverkusen-Rheindorf zu den drei vorhandenen Gleisen noch ein viertes verlegt werden. Dafür sind in Langenfeld Arbeiten an drei Brücken und Unterführungen (Katzberg- und Hitdorfer Straße sowie A 542) fällig, in Leverkusen an acht. Zudem werden im Hinblick auf den RRX auf Langenfelder Gebiet über insgesamt rund 1800 Meter Lärmschutzwände teils erhöht, teils neu gebaut. Wann dies alles geschehen wird, vermochte die Bahnsprecherin noch nicht zu sagen.

"Vor diesen Arbeiten muss erst das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein", merkte im Langenfelder Rathaus Stephan Anhalt an. Der Planungsamtsleiter bekräftigte die Haltung der Verwaltungsspitze, sich eine Klage gegen diesen Planfeststellungsbeschluss vorzubehalten. Grund: Der eigene Vorschlag eines künftigen RRX-Haltepunkts in Langenfeld sei nicht einmal geprüft worden. Seit Jahren schon fordere der Bürgermeister, dass eine RRX-Linie zwischen den Hauptbahnhöfen Köln und Düsseldorf abwechselnd in Langenfeld, Benrath, Leverkusen-Mitte und Köln-Mülheim halten soll, so dass diese vier Bahnhöfe ohne Zeitverlust für die RRX-Linie eine regionale Verbindung im Stundentakt hätten.

Anhalt kritisiert, dass nachträglich nur ein RRX-Stopp in Benrath geprüft worden sei. Dass die Notwendigkeit des angeregten Haltepunkts in Langenfeld von den Verantwortlichen des Milliardenprojekts nicht einmal geprüft wurde, ist nach Anhalts Worten ein schwerwiegender Mangel, der eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss rechtfertige.

(mei)
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