Beschwerden in Langenfeld Richrather bekommen drei Tage lang keine Post

Langenfeld · Weil viele Postboten krank sind, wurden Rechnungen und Terminsachen in Langenfeld-Richrath nicht zugestellt. Der Ärger bei den Kunden ist groß.

 Ein Briefträger der Deutschen Post an einem Briefkasten (Symbolbild).

Ein Briefträger der Deutschen Post an einem Briefkasten (Symbolbild).

Foto: Michael Gottschalk/ddp

Drei oder vier Tage bleiben die Briefendungen einfach liegen. Derlei Beschwerden häufen sich laut Bundesnetzagentur. In Richrath warteten Kunden ab Freitag voriger Woche tagelang vergeblich auf den "Spiegel", auf Einladungen und Terminpost der Sparkasse, Rechnungen und Arztbriefe. Rausgegangen war alles pünktlich. Angekommen ist es nicht. Der Grund laut Deutscher Post DHL: eine sehr hohe Zahl spontaner Krankmeldungen unter den 30 Zustellern für Langenfeld.

"Es tut uns ganz schrecklich leid. Aber es war ganz unmöglich, so kurzfristig noch Ersatz zu bekommen", sagt Post-Pressesprecher Rainer Ernzer. In der Tat sei die Post für den Bereich Richrath/Langfort drei Tage nicht ausgetragen worden. "Normal ist schon mal ein Tag Wartezeit. Drei sind wirklich eine Ausnahme."

Seit Dienstag wird nun die Post an Wupper-, Ludwig-Wolker-Straße und der Straße Weißenstein wieder verteilt. "Wir versuchen, schnellstens tausende Briefsendungen, die liegengeblieben sind, nachzuliefern", sagt Ernzer. Immerhin umfasst ein Bezirk 1500 Haushalte.

"Ich würde mich gar nicht beschweren, wenn das im letzten Jahr nicht bereits viermal passiert wäre", sagt Ansgar Zeifel , der an der Wupperstraße wohnt. Auch Dieter Weckert klagt, dass es diese Ausfälle allzu häufig gebe. Briefe, die in der Region abgeschickt wurden, seien zwei Tage später in Leipzig angekommen, aber erst nach zehn Tagen an der Wuppertsraße. Eine Einladung aus dem Bayerischen habe gar drei Wochen bis Langenfeld gebraucht.

Die Beilage "Einkauf Aktuell" mit diversen Gutscheinen für hiesige Geschäfte habe man am Wochenende nicht bekommen. Die Gutscheine seien nun verfallen. "Die Post wird doch für die Auslieferung bezahlt", sagt Weckert. Angesichts ständig steigender Portokosten sind die Postkunden ziemlich sauer. Nicht auf den einzelnen Briefboten, dem man durchaus zugesteht, dass er mal krank wird, sondern auf das Post-Management, das für solche Fälle kein Ersatz-Personal zur Verfügung hat. "Das haben wir schon", räumt Ernzer ein, "nur der Krankenstand ist derzeit überdurchschnittlich hoch".

Ärgerlich ist auch: Es gibt in Langenfeld keine Möglichkeit, mit dem Briefverteilzentrum sofort in Kontakt zu treten. "Es gibt nur den Kundenservice der Deutschen Post in Bonn für eine Beschwerde. Dorthin habe ich geschrieben, aber die Antwort ist jedes Mal ein Formschreiben mit schönen Versprechungen der Besserung der Situation", sagt Zeifel verärgert. "Eine kafkaeske Situation, in der Bürger hilflos vor der Obrigkeit stehen", findet er.

Wer das Glück hat, im Callcenter der Post jemanden zu erreichen, ist auch nicht besser dran. Er wird damit vertröstet, dass man der Sache nachgehe. In vier Tagen dürfe man dann die Antwort erfragen.

Am besten, man lässt sich jetzt alle Briefe als Pakete schicken, denn die DHL liefert immer und sehr pünktlich, betonen die Beschwerdeführer.

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