Langenfeld/Monheim Langenfeld sucht Bauherren für neue Kitas

Langenfeld/Monheim · In einem so genannten Interessenbekundungsverfahren akquiriert die Stadtverwaltung derzeit auch Betreiber.

Langenfeld/Monheim: Langenfeld sucht Bauherren für neue Kitas
Foto: Matzerath Ralph

Die Stadt Langenfeld muss und will ihr Angebot an Kita-Plätzen erweitern. Zwei viergruppige Einrichtungen sind im Bau, die sie auch selbst betreiben wird. Für zwei weitere sucht sie jetzt Interessenten: Bauherren und/oder Betreiber. Noch bis zum 7. Juli können diese sich in einem so genannten "Interessenbekundungsverfahren" bei der Stadt melden. "Wir wollen einfach wissen, ob es Träger gibt, die einen weiteren Kindegarten in Langenfeld übernehmen wollen. Oder ob es Investoren gibt, die Interesse am Bau einer Kita haben", erläutert der zuständige städtische Referatsleiter Carsten Lüdorf dieses vergleichsweise unbürokratische Verfahren.

Aktuell gibt es in Langenfeld 25 Kindertagesstätten, von denen elf in städtischer Trägerschaft sind. Weitere 14 Einrichtungen verteilen sich auf sieben Freie Träger wie Kirchen oder gemeinnützige Institutionen (DRK, Awo etc.). 1900 Kinder werden betreut. Die Quoten liegen für Kinder unter drei Jahren bei 45,48 Prozent, für Kinder über drei Jahren bei 99,36 Prozent. Doch die Nachfrage aufgrund der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wächst. Immer mehr Frauen arbeiten - auch ganztags.

Deshalb hat die Politik in Langenfeld bereits im März beschlossen, zwei städtische Grundstücke für den Bau von zwei neuen Kindergärten vorzusehen: Sie sollen an der Robert-Koch-Straße und am Jansenbusch entstehen. "Diese Grundstücke", so Lüdorf, "würden wir auch an einen Investor verkaufen." Eingeplant sind die potenziellen Kitas für das Jahr 2020. Noch in diesem Jahr (Oktober) wird die neue Kita an der Langforter Straße fertig, 2019 folgt die im Neubaugebiet am Berghausener Blumentopf. "Wir hoffen auf viele Interessenten", sagt Lüdorf, der in diesem Jahr 150 Absagen an Eltern geschickt hat, die sich für einen Kindertagesstättenplatz beworben hatten. "Für die meisten haben wir alternative Lösungen gefunden", sagt er. Auch dank der Tageseltern, die in Langenfeld 150 Kinder betreuen können. Publik gemacht hat die Stadt ihr Interesse auf Immobilienportalen und im Amtsblatt, hat auch gezielt die in der Stadt bereits aktiven Freien Träger angeschrieben.

Mehrere Rückmeldungen würden gerade geprüft, berichtet der Referatsleiter. "Wichtig ist uns, dass ein künftiger Träger gemeinnützig ist, damit die Einrichtung die Förderung nach dem Kibiz-Gesetz bekommt. Wir können uns einen privaten Träger, der etwa als gGmbH organisiert ist vorstellen, aber keinen rein kommerziellen." Die Anerkennung als Träger der Jugendhilfe sei daher wichtig. Erfahrung und das nötige finanzielle Polster solle bei möglichen Investoren vorhanden sein. "Referenzen müssen da sein. Das gilt auch für Investoren." Lüdorf geht davon aus, dass er dem Jugendhilfe-Ausschuss nach der Sommerpause erste Ergebnisse der städtischen Akquise mitteilen kann.

Auch die Stadt Monheim wirkt dem steigenden Bedarf an Kitaplätzen entgegen. Sie plant fünf weitere Neubauten: eine Doppel-Kita mit vier und fünf Gruppen auf dem ehemaligen Freibadgelände des Mona Mare und eine viergruppige Kita an der Benrather Straße in Baumberg. Weil noch geprüft wird, ob sich der Kirberger Hof als Standort grundsätzlich eignet, soll zunächst neben den beiden Awo-Kitas an der Bregenzer Straße eine viergruppige Kita entstehen. Die Kita Schwalbennest soll um drei Gruppen erweitert werden. Darüber hinaus soll der Rat der Stadt Monheim am 12. Juli darüber entscheiden, ob die Kita-Träger künftig mit 1,8 Millionen Euro im Jahr unterstützt werden können, um zusätzliches Personal zu finanzieren. "Unsere Kitas sind bei kritischer Analyse ganz klar unterfinanziert", betont Simone Feldmann die Leiterin des Bereichs Kinder, Jugend und Familie.

(og)
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