Langenfeld Langenfelder Schüler zitieren große Kunst

Langenfeld · Für die Jahresschau in der Stadtbibliothek ließen sich die Konrad-Adenauer-Gymnasiasten von Goya und Co. anregen.

 Schülerinnen der Klasse 6 d ließen ihre Blumen in einem "Klon-Labor" mutieren. Die Bilder sind bis zum 13. April in der Bücherei zu sehen.

Schülerinnen der Klasse 6 d ließen ihre Blumen in einem "Klon-Labor" mutieren. Die Bilder sind bis zum 13. April in der Bücherei zu sehen.

Foto: Alexandra Thomas

Ann-Kathrin hat zur Ausstellungseröffnung eigens ein "Slam-Poem" gedichtet: "Ein neues Bild mit Ausdruck und Stärke, nicht nur kopiert", heißt es in den improvisierten Worten der 16-jährigen Schülerin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG). Unter dem Titel "Kunst zitiert" zeigen die Gymnasiasten in der Stadtbibliothek Arbeiten aus dem Unterricht. Beteiligt haben sich wieder sämtliche Jahrgangsstufen des KAG.

Bibliotheksleiterin Martina Seuser ist von der Schau begeistert: "Die künstlerische Bandbreite kann sich wirklich sehen lassen." Fantasiestädte, Superhelden und bekannte Porträts von berühmten Künstlern wurden von den Schülern neu interpretiert und mithilfe verschiedener Techniken "zitiert", mal nah am Original, mal weiter weg. "Grundsätzlich zitiert Kunst ja immer, ob Bilder oder Worte", sagt KAG-Kunstlehrerin Veronique Lorenz. Die Schüler hätten dies jetzt selbst einmal und ganz bewusst ausprobiert.

Eine sechste Klasse ließ durch bunte Farben und Schattierungen Blumen in einem "Klon-Labor" mutieren. "Bunt und fröhlich sollen sie aussehen", sagt die elfjährige Maya, und ihre Klassenkameradin Marie nickt. Dunja wiederum interpretierte die Aufgabestellung ganz anders. "Es sind Säurepflanzen, deswegen sieht das etwas düster aus", erklärt die Zwölfjährige. Auf ihrem Bild ranken sich im glockenförmigen "Klon-Labor" mehrere fleischfressende Pflanzen.

Einige Schüler der Q1 setzten sich mit den Radierungen des spanischen Malers Francisco de Goya (1746-1828) auseinander. "Los Caprichos", spanisch für "Lauen", heißt der originale Zyklus der Aquatinta-Radierungen (1799). Die Schüler beleuchteten die Themen Moral, Sünde und gesellschaftliche Konvention. Andere fingen Ängste und Alpträume in eindrucksvollen Collagen ein. Die Vorlage bot das wohl mit berühmteste der insgesamt 80 "Los Caprichos"-Bilder: "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer".

Die Schülerwerke, die in der Stadtbibliothek zu sehen sind, wurden von den KAG-Kunstlehrern ausgewählt. Auch einige der Gymnasiasten selbst zeigten sich bei der Ausstellungseröffnung beeindruckt von den Werken ihrer Mitschüler. "Man sieht, dass alle eine andere Perspektive haben", freut sich etwa Carolin (11). "Davon kann man sich inspirieren lassen."

(RP)
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