Langenfeld/Monheim Langenfelder wappnen sich gegen Einbrecher

Langenfeld/Monheim · Die Zahl der Einbrüche steigt - fast jeder zweite aber bleibt im Versuch stecken.

 Schloss und Riegel gegen Langfinger: Laut Sicherheitstechnik-Fachmann Denis Herbertz verbessern immer mehr Bürger aus Sorge um ihr Hab und Gut den Einbruchsschutz. RP-FOTO: MATZERATH

Schloss und Riegel gegen Langfinger: Laut Sicherheitstechnik-Fachmann Denis Herbertz verbessern immer mehr Bürger aus Sorge um ihr Hab und Gut den Einbruchsschutz. RP-FOTO: MATZERATH

Foto: Matzerath Ralph

Unvermeidlich wie die Lebkuchen in den Supermärkten scheint im Herbst der Anstieg der Wohnungseinbrüche. Die "dunkle Jahreszeit" verbessert die Arbeitsbedingungen der Kriminellen. Zusätzlich, muss man sagen, denn laut Polizei wurden kreisweit in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits 1929 Fälle aktenkundig.

Neue führt die Kreispolizei auf ihrem "Einbruchsradar" auf. Denis Herbertz, Chef einer Sicherheitstechnik-Firma in Langenfeld, begrüßt den transparenten Umgang der Behörde mit den Zahlen: "Das soll keine Ängste schüren, sondern primär für die Probleme sensibilisieren", ist er überzeugt.

Für ihn zeigen die Zahlen sogar eine positive Entwicklung. "Bei rund 45 Prozent der 1929 Einbruchsfälle blieb es beim Versuch" - es gab Spuren, aber keinen Einstieg. "Diese Quote steigt kontinuierlich, ein Beleg für die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen", sagt Herbertz. Geholfen hätten sicherlich neben den verbesserten mechanischen Schutztechniken auch aufmerksame Nachbarn und intelligenteres eigenes Verhalten der Hauseigentümer und Wohnungsnutzer. Geleerte Briefkästen und Beleuchtung bei Abwesenheit, Fenster tatsächlich immer schließen, Urlaubstermine nicht in sozialen Netzwerken posten - die regelmäßigen Aufklärungskampagnen der Polizei zeigen Wirkung. Die nächsten Veranstaltungen in Langenfeld und Monheim sind am Freitag (siehe Infobox).

Für Andy Techert, Marketingchef der Langenfelder Firma Protego 24, ist "Einbruchsvorbeugung ein Ganzjahresgeschäft. Das Unternehmen bietet Vorbeugung und Tätervertreibung an und ist spezialisiert auf kleine Betriebe und Privathäuser: von der akustischen Direktansprache und Fotos als Teil der 24-Stunden-Überwachung des Objekts durch die Leitstelle bis zu Aufklebern, die installierte Schutzmaßnamen anzeigen. "Wir entwickeln jeweils individuelle Lösungen", sagt Techert.

Herbertz, dessen Unternehmen als anerkannter Fachbetrieb bei polizeilichen Beratungen mitwirkt, erlebt selbst immer noch, dass Bürger erstaunt und erschrocken sind, wie schnell und einfach Gauner ein Fenster öffnen. Wer bei Rückkehr ins eigene Heim nicht unangenehm überrascht werden will - die psychologischen Folgen sind oft schlimmer als der materielle Verlust - kann schrittweise vorgehen. Zuerst sollte die Mechanik der Türen und Fenster geprüft werden - gegebenenfalls nachrüsten, notfalls durch komplett neue Elemente. Je nach Lage des Objekts kann die mechanische Sicherung durch verschiedene Möglichkeiten eines Alarmsystems ergänzt werden, von der Glasbruchüberwachung bis zur Aufschaltung auf einen Wachdienst. "Fehlalarme sind nach einer aktuellen Entscheidung des Innenministers nicht mehr kostenpflichtig", erwidert Herbertz auf einen oft gehörten Einwand. "Problematischer ist, dass bei häufigem Fehlalarmen die Aufmerksamkeit der Nachbarn nachlässt." Ein Grund mehr für zertifizierte Sicherungen und Alarmsysteme. Zusätzlich hilfreich und bei Wertgegenständen von den Versicherungen vorgeschrieben sind klassifizierte Tresore.

(mmo)
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