Langenfeld Langenfelder zeigen Secondhand-Mode

Langenfeld · Gestern präsentierten Models vom Sozialladen "Pro Donna" neben der Herbstkollektion auch "Upcycling"- Taschen.

 Tatiana Demchenko von der Textilwerkstatt im SkF-Laden "Pro Donna" zeigt die neue Taschenkollektion .

Tatiana Demchenko von der Textilwerkstatt im SkF-Laden "Pro Donna" zeigt die neue Taschenkollektion .

Foto: RALPH MATZERATH

Die Zuschauer blicken gespannt zum Laufsteg, die Musik beginnt und alle Augen richten sich auf die Models, die die neue Herbst- und Wintermode zeigen. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) präsentierte gestern Kleidung aus seinem Secondhand-Laden Pro Donna und die selbst hergestellte "Einzigware"-Taschenkollektion. Unterstützt wird er dabei vom Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln. Für den guten Zweck darf im Reusrather Treibhaus jeder mitmachen: Schülerinnen, Seniorinnen, SkF-Mitarbeiterinnen und Lady Lions stellen die individuellen Einzelstücke der Kollektion in jeglichen Kleidergrößen vor.

 Secondhand und Upcycling: Auf dem Laufsteg bei der Pro-Donna-Modenschau ging es gestern im Reusrather Treibhaus bunt zu.

Secondhand und Upcycling: Auf dem Laufsteg bei der Pro-Donna-Modenschau ging es gestern im Reusrather Treibhaus bunt zu.

Foto: RALPH MATZERATH

Genauso vielfältig ist auch die diesjährige Pro-Donna-Kollektion gestaltet: Taschen aus gespendeten, alten Kleidern, Hosen, und etwa Kaffeesäcke schmücken die Frauen. Getreu dem Motto "Upcycling" wird so aus einer ausgeleierten Jeans ein modisches Accessoire oder aus einem abgenutzten cognacfarbenen Wintermantel eine praktische Schultertasche. Die Kollektion umfasst fünf Taschentypen aus verschiedenen Materialen. Die Mitarbeiterinnen der Schneiderwerkstatt fertigen diese zwischen Stoffresten, Knöpfen und Nähmaschinen selber an. Doch nicht nur die Taschen werden hier zusammengenäht, sondern auch kleine Körnerkissen und Kuscheltiere. "Es sind alles Unikate. Sie werden aus gespendeten Kleidern hergestellt. Das ist echtes Handwerk", sagt Inge Greilich, Betriebsleiterin bei ProDonna.

Überwiegend bestehen sie aus den Kleidungsstücken, die im Secondhandladen des SkF nicht weiterverkauft werden können. Doch bevor das entschieden wird, durchlaufen die Spenden einen langen Weg. Jedes Kleidungsstück wird genau betrachtet: Die Taschen werden kontrolliert, Mitarbeiter suchen nach Löchern und Flecken. Erst dann wird aussortiert.

Mitarbeiter reinigen und bügeln die Kleidung und bereiten sie für den Verkauf sorgfältig auf. Doch so groß und professionell war das Projekt "Upcycling" nicht immer. "Vor drei Jahren hatten wir zunächst nur die Idee, unsere Plastiktüten durch Stofftaschen zu ersetzen", erzählt Dorothea Domasik, Bereichsleitung der Beschäftigungsförderung.

Aus einfachen Einkaufstaschen wurde dann die "Einzigware"-Taschenkollektion mit großer Modenschau. Die Taschen sind nicht nur nachhaltig und kreativ gestaltet, sondern haben einen positiven Nebeneffekt: Ihre Produktion hilft sozialbenachteiligten Menschen oder Langzeitarbeitslosen in die Berufswelt einzusteigen.

(RP)
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