Langenfeld Langenfelds lästigste Großbaustelle

Langenfeld · Auch wenn man es nicht richtig sieht: An der A3-Anschlussstelle an der Hardt gehen die Arbeiten voran.

 Auf der Baustelle Hardt an der Autobahnauffahrt A 3 fließt zurzeit viel Schweiß. Ein Regen- und Schmutzwasserkanal verfüllt.

Auf der Baustelle Hardt an der Autobahnauffahrt A 3 fließt zurzeit viel Schweiß. Ein Regen- und Schmutzwasserkanal verfüllt.

Foto: Ralph Matzerath

Der Baggerfahrer schwitzt. Die Schaufel, die sich in den Lehmberg gräbt, wirbelt trockenen Staub auf. Die Sonne brennt. Es ist 13 Uhr auf Langenfelds lästigster Baustelle an der Hardt, kurz vor der Autobahnanschlussstelle zur A 3. Nur rund 600 Meter lang ist die "Maßnahme", wie sich der Landesbetrieb Straßen NRW ausdrückt, "aber hier geht richtig was ab. Auch wenn es für Vorbeifahrende oft so aussieht, als würde hier gar nicht gearbeitet", sagt Projektleiter Dietmar Giesen von Straßen NRW.

Seit über einem Monat gesperrt ist die A-3-Anschlussstelle Solingen. Autofahrer aus Richtung Wiescheid und Solingen, aber auch aus Langenfeld müssen über die Bergische Landstraße (L 403) und die A 542-Anschlussstelle Immigrath auf- und abfahren, wenn sie an der nächstmöglichen Stelle die Autobahn nutzen möchten. Nach der Installation einer mobilen Ampel hat sich die Lage mit den täglichen Staus im Zuge der Umbauarbeiten rund um die A 3 Langenfeld/Solingen entspannt - gleichwohl nur langsam

Es sind die ganz vielen kleinen Schritte, die täglich vorgenommen werden. Versorgungsrohre müssen neu verlegt und ein Wasserkanalschacht gebaut werden. Der Baggerfahrer gehört zu der Firma Eurovia. Er stimmt mit einem Kollegen ab, welcher Hügel als nächstes verschoben wird. Sein Kollege nimmt einen großen Schluck aus der Wasserflasche, dann schnappt er sich den Trennschleifer. Mit dieser Säge macht er sich an ein Stück Rohr heran. Laut kreischt das Gerät auf, dann verdeckt eine Staubwolke den Mann mit dem Schneidegerät.

Der Landesbetrieb schafft zurzeit an der B 229 (Hardt) zwei neue durchgängige Auffahrtspuren auf die Autobahn. Die Baumaßnahme, die rund zwei Millionen Euro kosten und noch bis Dezember dauern soll, sorgt für Ärger bei den Autofahrern. Ständig staut sich der Verkehr auf den beiden frei gegebenen Straßenstreifen. "Wir schaffen zwei komplett neue Fahrspuren, die auf Dauer zu einer spürbaren Verkehrsentlastung führen werden", so Dietmar Giesen.

Im ersten Bauabschnitt wurde das Straßen-Provisorium geschaffen, indem eine Asphaltschicht angelegt wurde. Dieses Provisorium hat rund 100 000 Euro gekostet. Es wird aber nicht nur in den Straßenausbau investiert, sondern auch in neue Versorgungsleitungen für Strom und Gas, überdies in Abwasser- und Regenkanäle. Im September nimmt sich Straßen NRW dann die andere Fahrbahnhälfte vor. Von September bis Dezember ist wieder eine Teilsperrung vorgesehen.

Mitten aus dem Lehmberg ragt die obere Öffnung eines Regen- und Schmutzwasserkanals heraus. Langsam pirscht sich der Bagger heran. Heute soll das Erdreich rund um die Öffnung verfüllt werden. Eine Schaufel um die andere wirft Lehm in das Loch hinein. Irgendwann wird die Kanalöffnung mit dem Straßenbelag plan liegen. Wolfgang Schmitz von der Bauaufsicht schaut sich das alles genau an. "Ja, in Ordnung", ruft er dem Baggerfahrer zu. Ziel der Baumaßnahme ist es, die Autobahnzufahrten leistungsfähiger zu machen. Die Umgestaltung der Fahrbahnen an der Hardt wird auf einer Länge von 600 Metern mit neuem Fahrstreifen, zusätzlichen Abbiegespuren und längeren Grünphasen an den Ampeln realisiert. "Vier Ampeln werden zudem erneuert", sagt Dietmar Giesen. Der Projektleiter bittet ortskundige Autofahrer, die Baustelle "weiträumig zu umfahren, damit sie stressfreier ans Ziel gelangen". Er ist zuversichtlich, dass schon in drei, vier Monaten vieles besser laufe. Zudem geht Giesen davon aus, dass die Umgestaltungsarbeiten insgesamt "zur Entspannung der ständigen Verkehrsprobleme" beitragen werden. Bis dahin wird wohl noch viel Schweiß fließen.

(RP)
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