Langenfeld Langenfelds Landschaft wird bunter
Langenfeld · Das Blühstreifen-Projekt startet durch. In diesem Jahr säumen Blumen auf fast neun Kilometern Länge die Felder.
Ein städtisches Sonderprogramm fruchtet: Langenfelds Landschaft wird bunter. Entlang vieler Felder lassen Landwirte jetzt Blumen aus dem Boden sprießen - es sind mehr denn je. Das seit zwei Jahren erprobte Blühstreifen-Projekt hat demnach 2015 richtig Fahrt aufgenommen. Nach Angaben des städtischen Landschaftsplaners Jens Mischel summieren sich die mit Blumensamen eingesäten Randstreifen auf eine Gesamtlänge von 8670 Meter, wobei sich die Blütenpracht erst in den nächsten Wochen und Monaten richtig entfalten werde. "Jetzt ist der Zeitpunkt für die Einsaat. Die Gefahr von Nachtfrösten ist vorbei." Im südlichen Berghausen ist solch ein bunter Saum schon zu sehen - wenn auch noch nicht allzu üppig.
Bei dem 2013 am Flachenhof zaghaft gestarteten Blühstreifen-Projekt wuchsen laut Mischel in den vergangenen beiden Jahren Blumen jeweils auf etwa 600 Meter Länge zwischen Feldwegen und Äckern in Immigrath sowie in Richrath nördlich der Wolfhagener Straße heran. Diesmal verteilen sie sich über alle Ortsteile, säumen etwa Felder in Stefenshoven, am Katzberg, an der Dückeburg, in Neurath, am Riethrather und am Gladbacher Hof.
Rote Mohnblumen, blaue Kornblumen, gelbe Sonnenblumen und andere zu einer bunten Mischung beitragende Pflanzen sollen laut Stadtplaner Stephan Anhalt Spaziergänger und Radfahrer erfreuen. Dazu legen die beteiligten Landwirte gegen eine Entschädigung von 25 Cent pro Quadratmeter am Rande der eigenen Felder solche mindestens zweieinhalb Meter breiten Blühstreifen an; wobei sich der Zeitpunkt auch nach der unterschiedlich terminierten Bestellung der Äcker richte. "Die bunten Blumen sollen für Spaziergänger, Wanderer, Läufer und Radfahrer erlebbar sein, also nicht irgendwo in den Feldern versteckt werden."
Die Blühstreifen sind nicht nur fürs Auge gedacht, sondern sollen auch zum Artenschutz beitragen. Anhalt: "Für Wildbienen, Insekten und Vögel wie etwa den Kiebitz sind das wertvolle Lebensräume." Darauf sei bei der Mischung des den Landwirten empfohlenen Saatguts geachtet worden, die heimische Sorten bevorzuge und in der Sonnenblumen einen Anteil von etwa 15 Prozent haben sollen. Die einjährig angelegten Blühstreifen sollen nach Mischels Angaben mindestens bis zum 30. August erhalten bleiben.
Als "großartig" bezeichnete Bürgermeister Frank Schneider die durch gezielte Ansprache der Landwirte bewirkte Zunahme auf fast neun Kilometer Länge. "Wir wollen daher mit dem Blühstreifen-Projekt auch in den kommenden Jahren zum Naturschutz in beitragen."